Mentaltraining: Ausschnitt einer Stunde

Ziele erreichen, Blockaden auflösen und positiv denken! Das sind pauschale und gut gemeinte Ratschläge, die im Mentaltraining mit dem entsprechende „Wie“ gefüllt werden. Mehrere Wege führen nach Rom – so heißt es sinnbildlich für die Erreichung eigener Vorhaben. Hier kommt ein Beispiel aus der methodischen Arbeit mit einem Klienten, der sich selbst im Weg stand.

Ziele erreichen, Blockaden auflösen und positiv denken! Das sind pauschale und gut gemeinte Ratschläge, die im Mentaltraining mit dem entsprechende „Wie“ gefüllt werden. Wie das geht, erfährst Du in diesem Magazinbeitrag.

Problem des Klienten:
Schafft es nicht, ein Ziel zu erreichen, bzw. eine positive Veränderung in seine routinierten Trainingsabläufe zu integrieren.

Seine Begründung lautet (sinngemäßes Zitat):
„Irgendwie will ich zwar, aber etwas in mir sagt, das bringt doch eh nichts. Je nach Tagesverfassung probiere ich diese Neuerung kurz mal aus, um sie dann für die nächsten Wochen wieder zu verwerfen. Ich stehe mir selbst im Weg, obwohl ich es eigentlich besser weiß!“

Diagnose des Auftrag an den Mentaltrainer:
Klient hat einen Entscheidungs- bzw. Zielkonflikt (soll ich – soll ich nicht?), der höchstwahrscheinlich durch einschränkende Glaubenssätze (Selbstbegrenzung) und eine unklare Vision („Was will ich eigentlich und warum?“) zustande kommt. Es gilt, Denkblockaden aufzulösen und zunächst ein vages Ziel zu visualisieren. 

Methodik:

  • Anamnese: Gegenseitiges Kennenlernen, Vertrauensaufbau, Informationen sammeln
  • Lösungsfokussierendes Interview: Es werden Ressourcen gesammelt, mit denen der Klient nachher das Ziel angehen kann 
  • Kontext-Transfer: Es werden Ausnahmen gesucht, in denen der Klient positive Veränderung in sein Leben integrieren konnte (z.B. Hobby)
  • Alignment: Entwicklung einer „gefühlten Vision“ – was könnte ein Zielzustand sein? 
  • Six Step Reframing: NLP- & Trance-Technik zur Auflösung von Denkblockaden. Der einschränkende Gedanke wird visualisiert. Anschließend werden Ressourcen visualisiert, die mit dem einschränkenden Gedanken eine Verhandlung führen nach dem Muster: „Was brauchst du von uns, damit du die Einschränkung löst und wir das Steuer übernehmen können?“ 
  • Ergebnissicherung: Was nimmt der Klient mit, welche Hausaufgabe bekommt er vom Coach?

Ergebnis:

In der 2. Einheit eine Woche später: Veränderung wurde positiv integriert, Klient war sehr überrascht, wie einfach es dann ging. Er dachte, Mentaltraining sei „noch mehr mentale Anstrengung im Alltag"!

Zusammenfassung

Mehrere Wege führen nach Rom. Diese Einheit verlief relativ „chaotisch“, da der Klient sehr viel redete und ich ihn ständig unterbrechen musste. Auch die Techniken sind zeitlich extrem reduziert durchgeführt. Zudem wurden 4 Methoden in einer Sitzung „angerissen“ – das ist für manche Klienten zuviel, hat aber hier zum hohen Denktempo und inneren Stress des Klienten gepasst und daher funktioniert.

Autor des Magazinbeitrages

Martin Sutoris

  • Mentaltrainer
  • Kommunikationstrainer
  • Dozent und Tutor der Academy of Sports

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