Fitnesstrainer Ausbildung: Präsenzphasen
Inzwischen werden immer mehr Aus- und Weiterbildungen digitalisiert. Die Vorteile liegen klar auf der Hand:
- weniger Reisen,
- Zeit- und Kostenersparnis,
- Lehrmaterial ist ortsunabhängig immer verfügbar,
- freie Zeiteinteilung und
- noch vieles mehr.
Doch es gibt bestimmte Ausbildungen, da macht es Sinn, das theoretische Wissen digital zu vermitteln, gewisse Bausteine lassen sich aber ausschließlich vor Ort vermitteln. Dazu zählt in jedem Fall die Fitnesstrainer Ausbildung.
Da wir als Fitnesstrainer den Großteil unserer Kunden entweder 1:1, in Klein- oder Großgruppen noch „live“ betreuen, ist es absolut empfehlenswert, bestimmte Inhalte im Umgang mit Kunden vor Ort zu vermitteln. Vor allem die Ansprache des Kunden während des Trainings oder wenn ich ihm seinen ersten Trainingsplan erstelle, kann ich nicht theoretisch lernen, sondern verfestigen sich viel wirkungsvoller, wenn ich dies auch mal in Rollenspielen geübt habe. Hierbei erfahre ich, welche Besonderheiten solche Gespräche mit sich bringen und worauf es im Detail ankommt, damit der Kunde auf der einen Seite auch versteht, was ich mit einer Übung für ihn bewirken möchte und auf der anderen Seite seinen persönlichen Nutzen erkennt. Oftmals verzetteln sich viele Trainer nämlich in Fachbegriffen, mit denen der Kunde nichts anfangen kann. In dem Fall trifft die Aussage zu: „Fachidiot schlägt Kunden tot“. Wichtig ist daher eine gut gewählte einfache Ansprache, die kurz und direkt alles Wichtige vermittelt, so dass es beim Kunden auch ankommt.
Darüber hinaus geht es als Fitnesstrainer, insbesondere als Personal Trainer auch oft darum, wie und wann darf ich einen Kunden berühren bzw. wann ist es sogar hilfreich für den Kunden, wenn ich ihm taktile Reize gebe, um eine Übung sauberer und effektiver auszuführen. Dies erkenne ich erst dann, wenn ich mal in die Kundenrolle schlüpfe und spüre, wie es sich anfühlt, wenn ich auf eine bestimmte Art und Weise angeleitet werde.
Darüber hinaus geht es in Vor-Ort Präsenzphasen auch darum, die passende Art des Ansprechens für verschiedene Kundengruppen zu vermitteln. So möchte die untrainierte rüstige Rentnerin in der Regel anders motiviert werden als der 20-Jährige ambitionierte Kraftsportler. Wie ich das passende Wording wähle, vermitteln Vor-ort-Präsenzphasen wesentlich effektiver und nachhaltiger, als wenn ich mir lediglich digitales Wissen dazu anschaue.
Die Bedeutung von Vor-Ort Präsenzphasen für Studios und selbstständige Trainer
Als angestellter Trainer im Studio oder als selbstständiger Trainer bin ich tagtäglich zahlreichen Kundenkontakten ausgesetzt. Habe ich zuvor „live“ gelernt, wie ich optimal auf Kundenbedürfnisse eingehe und wie ich den Kunden adäquat anspreche, profitiert auch das Studio davon, weil der Trainer/ die Trainerin automatisch von den Kunden als wesentlich empathischer und sympathischer wahrgenommen werden. Zudem wirken wir als Trainer auch kompetenter, wenn wir komplexe trainingswissenschaftliche Sachverhalte einfach heruntergebrochen vermitteln können. Dies erzeugt automatisch, dass das Studio bzw. ich als Trainer vermehrt weiterempfohlen werden, was wiederum zu mehr Kunden und damit mehr Umsatz führt.
Zusammenfassung
Unterm Strich bieten Vor-Ort Präsenzphasen für alle Seiten einen sehr großen Mehrwert. Ich als Trainer fühle mich gewappnet auch für schwierige Kundengespräche und verschiedenste Zielgruppen. Der Kunde fühlt sich mit seinen Zielen und Problemen verstanden und baut eine viel bessere und vor allem langfristige Beziehung zum Studio/ Trainer auf, was wiederum dem Studio/ dem selbstständigen Trainer dauerhaft mehr Kunden einbringt und den Umsatz steigert.
Autor des Magazinbeitrages
Martin Sunderbrink
- Dipl. Sportwissenschaftler
- Personal Trainer
- FPZ-Rückenschmerztherapeut
- Dozent und Tutor der Academy of Sports
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