Impuls der Woche: Motivation!

Newsbeitrag - Motivation

Wir haben uns intensiv mit den Auswirkungen der Sonne beschäftigt und festgestellt, dass sie uns glücklich, gesund und aktiv macht – aber ihr kennt das sicher auch, dass wenn draußen die Sonne strahlt sowohl das Lernen, die Arbeit als auch Fitness nicht unbedingt ganz leichtfallen. Darum haben wir viele gute Strategien zur Selbstmotivation und Zielsetzung für euch recherchiert, die wir euch sehr gerne präsentieren möchten!

Den Anfang macht ein außerordentlich interessanter Artikel von Gastautor Martin Sutoris, der sich ausführlich damit beschäftigt, wie man sich motivieren kann indem man seine Ziele definiert. Lesen - verstehen - verändern!

"Haben oder nicht haben: Motivation - wie man sich motiviert, ohne es zu merken"

Gibt es Motivation überhaupt? Brauchen wir sie? Wenn ja, wofür? Vielleicht eher für Dinge, die wir eigentlich nicht erreichen wollen, weil wir uns dann eigens dafür motivieren müssen? Oder für außerordentlich ehrgeizige Dinge, die vermeintlich zwingend eine besondere Motivation erfordern? Oder einfach nur für Dinge, die wir tatsächlich erreichen wollen? Aber brauchen wir für Dinge, die wir wirklich erreichen wollen, überhaupt Motivation? Kommt der Wille, diese Dinge zu erreichen, dann nicht von allein? Wer weiß, was er will, der tut es einfach - oder muss er sich doch erst dazu motivieren?

„Nein!“ ist die klare Antwort von Coach Martin Sutoris. „Es ist im Grunde ganz einfach: Wer klare Ziele hat, ist automatisch motiviert und der muss nicht noch zusätzlich an seiner Motivation arbeiten.“

Es gilt also, klare Ziele zu definieren! Man motiviert sich automatisch durch die Hintertür, indem Ziele und Werte klar festgelegt werden.

Aus Sicht von Mentaltrainer Martin Sutoris, kann es Motivation eigentlich gar nicht „geben“ und man kann sie nicht „haben“. Denn sprachlogisch betrachtet ist das Wort "Motivation" eine Nominalisierung. Damit ist ein Verb gemeint, das grammatisch in ein Objekt verwandelt wurde. Eine Substantivierung fängt somit den Prozess ein - das aktive Tun, das durch ein Verb ausgedrückt wird - und friert diesen förmlich ein, lässt ihn zu etwas Abstraktem verkommen. Tückisch dabei ist, dass unser Gehirn Nominalisierungen als etwas Unbewegliches, Unabänderliches, Gegenständliches wahrnimmt. Wir reagieren auf Nominalisierungen, die wir hören oder im inneren Dialog benutzen, mit weniger Flexibilität als auf Verben. Wir meinen dann, dass wir wenig daran oder dafür tun können: "Motivation haben oder nicht haben - es ist, wie es ist, ich kann nichts daran ändern." Substantivierungen schränken uns ein und machen unbeweglich.

Nun ist Einschränkung und Unbeweglichkeit nicht sonderlich nützlich, wenn man sich motivieren oder Ziele erreichen will!

Ein Beispiel: Viele Existenzgründer hoffen intensiv auf „den Erfolg“. Doch was bedeutet Erfolg wirklich? Kann man ihn sehen oder anfassen? Ist es zwangsläufig der Porsche vor der Villa? Und wenn kein Porsche vor meiner Villa steht, bin ich dann nicht erfolgreich? Viele Gründer reagieren bei der Frage, ob Sie Erfolg haben, mit einer Art Abwehrhaltung und beginnen sich um eine konkrete Antwort zu drücken.
Wenn man sie jedoch fragt, was erfolgen soll, erzählen sie begeistert von vielen guten Ideen, Vorhaben und Möglichkeiten, die allesamt erfolgversprechend klingen. Die Frage nach „dem Erfolg“ macht unbeweglich - wegen der Nominalisierung. Die Frage hingegen, was erfolgen soll, macht den Gedanken- und Energiefluss sowie den Zugriff auf die eigenen Fähigkeiten wieder frei! So kann ich z. B. auch nicht Gesundheit im oder am Körper haben, sondern ich kann möglicherweise gesund sein oder gesund werden.

Prüft es einmal selbst, indem ihr euch folgende zwei Fragen stellt:

1. Habe ich Motivation für meine Pläne?
2. Wie kann ich mich für meine Pläne motivieren?

Und wie ist es hier:
1. Habt ihr Ziele im Leben?
2. Worauf zielt ihr?

Und, welchen Unterschied merkt ihr? Welche Frage ist nützlicher?
Was wir zunächst tun müssen, ist, die Nominalisierung „Motivation“ in ein Verb zurückzuführen. Das geht ganz einfach durch eine Frage: Wie motiviere ich mich?

Jeder hat sich bereits schon vielfach erfolgreich motiviert! Wie schafft ihr es zum Beispiel, zur Arbeit zu fahren, auch wenn ihr gar keine Lust dazu habt? Jeder verfügt über innere Strategien, um etwas Äußerliches zu tun oder zu erreichen. Bereits Konfuzius stellte fest: „Für jedes äußere Problem, muss erst ein inneres Problem gelöst werden." Es geht hierbei um innere Prozesse, mit Verben beschrieben, die euch dazu bringen, etwas zu erreichen oder ein Problem zu bewältigen: Zum Beispiel trotz hoher Unlust am Arbeitsplatz zu erscheinen. Eine innere Strategie ist so etwas wie eine Anleitung, die ihr euch mental selbst gebt. Eine Anleitung kann z. B. aus einer attraktiven Zielvorstellung, der Erinnerung positiver Erfahrungen oder aus einer Redewendung bestehen. An unserem Beispiel könnte das der imaginierte Blick auf die nächste willkommene Gehaltsüberweisung sein oder die sprachliche Anleitung: ich schaffe es immer irgendwie, meinen Pflichten nachzukommen.

Im Bestfall habe ich natürlich eine Anleitung für etwas, das es zu erreichen gilt, für das ich mich möglichst wenig motivieren muss. Doch wie funktioniert das? Ganz einfach: Wir brauchen Ziele!

Nun gibt es noch einen Unterschied zwischen funktionierenden und nicht funktionieren Zielen. Zunächst haben beide gemein, dass sie eine bestimmte Struktur vorweisen. Anhand dieser Struktur kann sich jeder Mensch Ziele definieren. Ziele, die er erreichen will und die er mit Hilfe dieser Struktur erreichen kann. Ziele, für die er automatisch motiviert sein wird!

Bevor man nun Ziele formuliert, sollte man sich sinnvollerweise vorab noch darüber klarwerden, was einem wichtig am gewünschten Ziel ist. Gefragt sind also Werte, Überzeugungen oder auch sogenannte Glaubenssätze. Diese Begriffe sind Indikatoren, die uns anzeigen: Hier ist für dich ein wirklich tolles Ziel! Wenn diese Zielindikatoren klar erarbeitet sind, bin ich automatisch motiviert, ein Ziel anzugehen und zu erreichen.

Folgendes Szenario verdeutlicht es: Mal angenommen, ihr habt morgen keine Lust, pünktlich am Arbeitsplatz zu erscheinen und die vereinbarte Leistung zu erbringen. Was nun? Ihr meint, ihr wollt lieber zu Hause bleiben und braucht Motivation, um zur Arbeit fahren zu können? Und wie wollt ihr euch motivieren? Versucht es einmal so - mit drei Schritten:

Schritt 1: Werte herausarbeiten
Euer Ziel lautet somit erst einmal, dass ihr irgendwann am Arbeitsplatz erscheint und nicht untätig bleibt. Soweit so gut. Prüft bitte nun, was euch am Thema Arbeit grundsätzlich wichtig ist? Und was alles genau ist euch an genau eurem Arbeitsplatz wichtig? Warum arbeitet ihr überhaupt? Warum bleibt ihr nicht zu Hause? Welchen Wert hat Arbeit für euch unter persönlichen, familiären und sozialen Aspekten?

Nehmt euch dafür ruhig etwas mehr Zeit. Es lohnt sich! Ihr wisst dann, was euch wichtig ist - welche Werte speziell euch motivieren.

Schritt 2: Ziel klar definieren
Funktionierende Ziele haben eine bestimmte Struktur. Manager sprechen von der Zauberformel „smart". Dieses Akronym steht für Ziele, die spezifisch (s) sind, messbar (m), attraktiv (a), realistisch (r) und terminiert (t). Fragt euch also: Was genau möchtet ihr erreichen? Woran erkennt ihr, dass das Ziel erreicht wurde? Was genau reizt euch am Ziel? Ist das Ziel grundsätzlich und durch euch erreichbar? Wann möchtet ihr das Ziel erreicht haben?

Diese Fragen sind äußerst nützlich, um ein funktionierendes Ziel zu definieren. Noch effektiver wird die Struktur eures Ziels, wenn ihr auch diese Fragen bearbeitet:

Bezieht eure Sinne und Kreativität mit ein: Wie erkennen ihr, dass ihr auf einem guten Weg seid? Was könnt ihr alles Wunderbares wahrnehmen (hören, sehen, fühlen, riechen oder schmecken), wenn ihr das Ziel schon erreicht habt? Welche neuen positiven Konsequenzen ergeben sich aus der Zielerreichung?

Denkt an eure Fähigkeiten: Was braucht ihr, um das Ziel zu erreichen? Welche früheren Fähigkeiten habt ihr hierbei möglicherweise noch nicht einbezogen? Was ist grundsätzlich mit eurer Fähigkeit, etwas anzupacken oder etwas zu wollen? Welches Wissen und welche Kontakte können euch weiterhelfen?

Bedenkt euer persönliches Umfeld und beachtet die Hindernisse: Welche Auswirkungen hat das Ziel auf Familie und Freunde? Welche negativen Konsequenzen bringt das Ziel möglicherweise mit sich? Welche Hindernisse erwarten eich auf dem Weg? Und wie geht ihr mit diesen Hindernissen um?

Nützlicherweise ergibt sich sukzessive aus der Beantwortung dieser Fragen auch wie von selbst ein Handlungsplan - motiviert sein inklusive.

Wenn ihr hingegen eher mit etwas aufhören wollt, wenn die Vermeidung von etwas euer Ziel ist, im Sinne von „ich will weniger rauchen", dann versucht dieses mit Sicherheit „nicht funktionierende Ziel“ positiv umzuformulieren und fragt euch: Was will ich stattdessen? Vielleicht Sport treiben? Und dann beginnt mit den obigen zwei Schritten einfach von vorne. Und beachtet dabei noch, dass Ziele spezifisch sein sollten. Ihr sollten also nicht versuchen weniger zu rauchen, sondern konkret eine Anzahl festzulegen: zum Beispiel drei oder null Zigaretten pro Tag.

Schritt 3: Ziel formulieren
Ihr wisst nun, was euch wichtig ist, warum ihr trotz Unlust zur Arbeit fahrt. Und ihr haben eine funktionierende Struktur für euer Ziel erarbeitet. Jetzt müsst ihr nur noch einen vollständigen Satz daraus formulieren, den ihr sich am besten auf einen Zettel schreibt und gut sichtbar aufhängt – zum Beispiel am Spiegel oder am Schreibtisch.

An unserem Beispiel könnte das so aussehen: „Mir ist wichtig mein Einkommen zu erhalten und Spaß mit meinen Kollegen zu haben. Mein Ziel lautet: Auch wenn ich keine Lust habe, steige ich um 6.45 Uhr in mein Auto und fahre zur Arbeit, wo ich bis 16.00 Uhr die Aufgaben a, b und c erledige, mit Karl-Heinz beim Kaffee über nervige Kunden lache und mich auf das Gehalt freuen werde."

Macht die Gegenprobe: Ist es realistisch, durch euch erreichbar, terminiert, spezifisch genug formuliert, könnt ihr euch ergebende Hindernisse meistern? Falls Ja, gut! Falls nein, experimentiert mit der Formulierung, bis ihr eine habt, die euch ein gutes Gefühl bereitet.

Last but not least: Zu guter Letzt müsst ihr wissen, dass am häufigsten jene Ziele erreicht werden, mit deren Umsetzung sofort begonnen wird! Das kann ein noch so kleiner Schritt sein, wichtig ist vielmehr, dass er sofort geschieht: Was könnt ihr also noch heute tun, spätestens morgen, um eurem Ziel schon ein Stückchen näher zu kommen?

Wer nach einem solchen Prozess immer noch nicht motiviert ist, der muss wahrscheinlich noch mit einer inneren Blockade oder dem folkloristischen Schweinehund fertig werden, um motiviert loslegen zu können. Versucht in dem Fall - mit schönem Gruß an Konfuzius - einmal eure innere Stimme zu erforschen. Wenn eure innere Stimme euch nun davon abhält, trotz des ausgearbeiteten Ziels zur Arbeit zu fahren, so stellt euch diese Frage: Was will die innere Stimme eigentlich für mich Positives erreichen, indem sie mich von der Arbeit abhält?

Die Frage erscheint vielleicht vertrackt, aber es macht großen Sinn, in der Form darüber nachzudenken! Vielleicht ist für euer Gewissen, präsent durch die innere Stimme, zuerst noch etwas Wichtiges sicherzustellen, bevor ihr das Ziel angehen könnt? Was ist es? Vielleicht muss beispielsweise noch gewährleistet sein, dass ihr am Arbeitsplatz Rücksicht auf eigene Bedürfnisse nehmt oder nicht zu viel arbeitet? Oder sagt euch die innere Stimme, dass die Spritpreise zu hoch sind, um mit dem Auto zu fahren...? Die innere Stimme kennt viele gute Gründe, nicht zu beginnen. Überlegt euch dann alternative Handlungen, die euer Ziel begünstigen - anstelle der Handlung „nicht zu fahren“ oder „zu Hause zu bleiben“. Wichtig ist, dass durch Alternativen dieses Positive, was die innere Stimme verlangt, ebenfalls sichergestellt wird.

Wenn die innere Stimme also sagt: „Fahre nicht zur Arbeit, dort ist es zu stressig!", dann überlegt euch, wie ihr diesen darin enthaltenen positiven Wunsch - sich nicht zu stressen - gewährleisten können, wenn ihr dennoch zur Arbeit fahrt. Vielleicht machen euch längere Pausen, weniger Tempo oder weniger Aufgaben den Arbeitstag leichter?

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