Was versteht man unter dem Begriff Ernährungsepidemiologie und welche Ziele werden dabei verfolgt?


Die Ernährungsepidemiologie ist ein eigenständiger Wissenschaftszweig der Ernährungswissenschaft. Generell wird in der Epidemiologie versucht, die Bedeutung einzelner Faktoren für das Erkrankungsrisiko beim Menschen zu benennen sowie zu bewerten. Es ist also eine beobachtende Wissenschaft, die sich mit der Verteilung und Häufigkeit des Auftretens von Erkrankungen und deren Faktoren in Bevölkerungen befasst. Ernährungsepidemiologische Forschung untersucht und beschreibt demnach den Zusammenhang zwischen dem Ernährungsverhalten und der Gesundheit einer Gesamtbevölkerung bzw. einer bestimmten Bevölkerungsgruppe. Mit der Gesundheit einer Bevölkerung ist in diesem Fall das Auftreten von ernährungsabhängigen Erkrankungen gemeint. Doch was sind die genauen Ziele dieses Wissenschaftszweigs?

Ein spezielles Ziel ist es, die Ernährungsgewohnheiten der Bevölkerung zu erfassen und zu beschreiben. Ein besonderes Augenmerk liegt hierbei auf der Lebensmittel- und Nährstoffaufnahme. Ausgehend davon wird die Bedeutung bestimmter Faktoren für das Erkrankungsrisiko herausgearbeitet. Diese Faktoren können z. B. ein Risiko darstellen oder umgekehrt auch protektiv wirken. Über weitere Untersuchungen einzelner Risikofaktoren können anschließend bestimmte Krankheitsmechanismen entdeckt oder bestätigt werden, was ein weiteres Ziel der Ernährungsepidemiologie ist. Somit werden die Beziehungen zwischen der Ernährungsweise und dem Auftreten von Erkrankungen Schritt für Schritt herausgearbeitet. Dabei werden Merkmale bzw. Faktoren identifiziert, welche das Erkrankungsrisiko von Menschen beeinflussen oder verändern.
Die gewonnenen Erkenntnisse liefern sowohl Ernährungswissenschaftlern als auch Medizinern und Gesundheitswissenschaftlern wichtige Informationen über den Ernährungsstatus von Menschen. Ernährungsepidemiologie kann somit auch als Grundlage für verschiedenste Präventionsstrategien und -maßnahmen zur Gesundheitsförderung gesehen werden, da aus den gesammelten Daten gesundheitsförderliche Interventionen abgeleitet werden können.

Der Ernährungsepidemiologie wird somit eine wichtige und unverzichtbare Bedeutung für die Vermeidung bzw. Verminderungen von ernährungsabhängigen Erkrankungen beigemessen. Aus diesem Wissenschaftszweigs gehen wichtige Erkenntnisse hervor, die sich in einzelne gesundheitsförderliche Strategien ummünzen lassen und somit letztlich die Gesundheit von Bevölkerungen und Bevölkerungsgruppen positiv beeinflussen oder gar verbessern.

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