Zusammenhang von Zyklusweg und Frequenz im Schwimmsport

Geschwindigkeit im Schwimmen ist messbar. Sie hängt vom Zyklusweg und der Frequenz ab und gilt für alle 4 Schwimmarten. Zyklusweg bedeutet die zurückgelegte Strecke pro Zyklus in Meter und Frequenz bedeutet die Anzahl der Zyklen pro Minuten. Der Zusammenhang ist relativ einfach. Je höher die Frequenz und je größer der Zyklusweg sind, desto schneller ist man im Wasser unterwegs. Denn es gilt folgende Formel: Geschwindigkeit = Zyklusweg x Frequenz/60

Zyklusweg und Frequenz - was streckt dahinter? Umsetzung für alle Schwimmarten!

Mit Hilfe einer Stoppuhr mit Frequenzmessung können die Werte Geschwindigkeit und Frequenz einfach gemessen werden. Anschließend kann man mit der obigen Formel den Zyklusweg berechnen. Erst nachdem man die einzelnen Werte für einen Schwimmer bestimmt hat, kann man objektiv beurteilen, in welchem Bereich der Schwimmer trainieren muss, um sich weiter zu verbessern. Soll die Frequenz erhöht werden oder soll man am Zyklusweg arbeiten? Hierzu ein einfaches Fallbeispiel, wie sich Frequenz und Zyklusweg auf die Geschwindigkeit auswirken: Wenn ein Schwimmen 1500m Kraul mit einem Zyklusweg von 2m und einer Frequenz von 30 schwimmt, kommt er nach obiger Formel auf eine Endzeit von 25 Minuten (unter Laborbedingungen). Schafft es der Schwimmer seinen Zyklusweg auf 2,05m zu verbessern und seine Frequenz bei einem Wert von 30 stabil zu lassen, verbessert er seine Endzeit auf 24:23 Minuten. Steigert der Schwimmer seine Frequenz auf 31 bei gleichbleibendem Zyklusweg von 2m, verbessert er seine Zeit sogar auf 24:12 Minuten. An diesem Beispiel ist erkennbar welche konkreten Auswirkungen Zyklusweg und Frequenz auf die Schwimmgeschwindigkeit haben. Kritisch wird es immer dann wenn sich auf Kosten einer höheren Frequenz der Zyklusweg verringert bzw. wenn sich durch Verbesserung des Zykluswegs die Frequenz senkt. Hierzu bedienen wir uns auch des obigen Fallbeispiels. Sollte der Schwimmer seine Frequenz auf 31 steigern, dabei allerdings nur noch auf deinen Zyklusweg von 1,95m kommen, schwimmt er die 1500m in 24:49 Minuten. Dies würde immerhin noch eine Verbesserung von 11 Sekunden gegenüber dem Ausgangsniveau bedeuten. Sollte der Schwimmer seinen Zyklusweg auf 2,05m steigern, dabei allerdings nur noch mit einer Frequenz von 29 schwimmen, kommt er auf eine Endzeit von 25:14 Minuten (14 Sekunden langsamer als beim Ausgangsniveau).

Zusammenfassung

Unabhängig davon, ob Schwimmer sich stetig verbessern, in ihren Leistungen stagnieren oder sich sogar verschlechtern, sollten die Werte Zyklusweg und Frequenz genau betrachtet und bewertet werden. Nur wenn man hier regelmäßig Überprüfungen macht, lässt sich beurteilen, wie sich die Werte verschieben und an welchem Reiz im Training gearbeitet werden sollte. Hierbei ist es wichtig zu wissen, dass jeder Fall einzeln analysiert und interpretiert werden muss. Es gibt keine allgemeine Formel mit welchen Werten Schwimmer erfolgreich sind. Auf der einen Seite gibt es Schwimmer in der Weltspitze, die eher hochfrequent schwimmen und auf der anderen Seite Schwimmer, die mit einer niedrigen Frequenz schwimmen. In dem Moment, in dem sich Trainer und Schwimmer mit dem Thema beschäftigen und lernen Werte zu messen, zu interpretieren und in der Praxis anzuwenden, ist ein qualitativ hochwertiges Training möglich.

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