Welchen Einfluss haben soziale Faktoren auf die Gesundheit von Menschen?


Es gibt nachgewiesenermaßen Beziehungen zwischen dem sozialen Status einer Person und seiner Gesundheit. So werden z. B. geringe soziale Ressourcen und Armut als Risikofaktoren für das eigene Wohlbefinden eingestuft. Auch wenn es von dem Begriff Armut verschiedene Definitionen gibt, Menschen mit einem niedrigen sozialen Status haben vergleichsweise weniger Kontrolle über begrenzte und gefährdete Ressourcen als einflussreiche Personen mit einem hohen sozialen Status. Solch eine Lage kann zahlreiche Lebensbereiche und somit auch die Gesundheit negativ beeinflussen. Doch wie genau wirkt sich ein niedriger Sozialstatus auf uns aus?

Durch Untersuchungen wurde gezeigt, dass sich die Lebensstile von armen und wohlhabenden Menschen voneinander unterscheiden. Wenn man sich dabei z. B. den Ernährungszustand der verschiedenen Bevölkerungsgruppen ansieht, stellt man fest, dass sowohl Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene aus niedrigen sozialen Schichten eher übergewichtig sind als Personen aus höheren Sozialschichten. Sie ernähren sich kalorien-, zucker- und fettreicher bei gleichzeitig zu geringer Zufuhr von Obst und Gemüse. Dieses Ernährungsverhalten geht mit erhöhten Risiken für gewisse Krankheiten wie beispielsweise Bluthochdruck, koronare Herzkrankheit oder Diabetes mellitus Typ II einher und wird unter anderem mit den niedrigeren zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen begründet. Auch eine geringere körperliche Aktivität sowie ein erhöhter Fernseh- und Medienkonsum können sich negativ auf die Gesundheit auswirken.

Menschen mit Abitur sind häufiger sportlich aktiv als Personen mit Realschulabschluss, welche wiederum aktiver sind als Menschen mit einem Hauptschulabschluss. Ebenfalls charakteristisch für einen niedrigen Sozialstatus sind eine stärkere Neigung zu Suchtmitteln wie Alkohol oder Tabak oder ein erhöhtes Gefahrenrisiko z. B. durch Gewaltbereitschaft. Der ungünstige Lebensstil vieler wird dabei auch auf die geringeren Kenntnisse und das Wissen über Gesundheit zurückgeführt. Nicht zuletzt leiden die sozial Schwächeren aufgrund der geringeren Kontrolle über begrenzte und gefährdete Ressourcen eher an erhöhtem Stress, was die Gesundheit ebenfalls negativ beeinflussen kann.

Daher ist es für die Verbesserung der gesundheitlichen Lage von Menschen mit niedrigem sozialen Status zum einen erforderlich die soziale Ungleichheit abzubauen bzw. möglichst gering zu halten. Zum anderen werden eine bessere Bildung bzw. Wissensvermittlung unter Aspekten der Gesundheitsförderung als erfolgreich beschrieben.

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