Mentales Training im E-Sport

Optimale Leistungsfähigkeit durch mentales Training wie bei Profis?

Was unterscheidet den Average Gamer von den Profis? Damit gemeint ist nicht, dass der Profi es geschafft hat und gutes Geld mit dem Spielen von digitalen Games verdient und der Amateur nicht. Sondern: was unterscheidet sie kopfmäßig voneinander? Reaktionsgeschwindigkeit und Strategie spielen eine große Rolle. Jahrelanges, gezieltes Training motorischer Abläufe, Tastenkombinationen etc. natürlich auch. Ein wesentlicher Unterschied ist aber die Einstellung zum Spielen an sich – Mindset ist genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger, als reine Fingerfertigkeiten.

Was ist Mindset? Zum Beispiel, sich mental, also in Gedanken, auf das Spiel vorbereiten, sich einstimmen und sich fokussieren. Zocken ist nicht mehr nur Zeitvertreib oder die Flucht vor der (langweiligen) Realität, sondern ein Beruf. Vielleicht sogar eine Berufung. Die Profis wollen die Besten der Besten sein. Sie wollen nicht nur Geld verdienen, sondern sie möchten noch viel mehr: sie wollen Legenden werden!


Der League of Legends Spieler Faker hat einmal gesagt: „Um eine Legende zu werden, musst du den besten nicht nur einmal besiegen. Du musst ihn immer und immer wieder besiegen. Dann wirst du eine Legende“. Um dieses Ziel zu erreichen, sind die Profis bereit, viele Anstrengungen und Hürden in Kauf zu nehmen.

Das mentale Training

„Mentales Training ist ein verbal gesteuertes, planmäßig wiederholtes intensives Vorstellen oder Wahrnehmen von einzuübenden Bewegungsabläufen und sportlichen Handlungen, ohne diese jedoch praktisch auszuführen“ Lexikon der Psychologie

Der Begriff des Mentalen Trainings stammt aus der Sportpsychologie. Die Spieler nutzen u.a. Visualisierungstechniken, Konzentrationstraining und Strategien zur Emotionsregulation, um sich im Kopf auf Top-Leistung zu pushen. Der Einsatz mentalen Trainings wird aus dem klassischen Leistungssport auf den E-Sport übertragen. Spieler lernen, dem Druck eines internationalen Wettbewerbs standzuhalten, mit Niederlagen umzugehen, nach einem Highlight-Move wieder zur Routine und Konzentration zurückzukehren – all das sind Fähigkeiten, die ein Top-Spieler braucht, um zu den Besten zu gehören und zur Legende zu werden. Im Normalfall bringen die Talente bereits einige Grundvoraussetzungen mit, die ein spezialisierter Coach erkennt, weiter ausbaut und mögliche Defizite mit Übersicht angeht. Er kennt Übungen und entwickelt Trainingssequenzen, um die Spieler optimal zu fördern.

Top-Spieler im E-Sport wie Faker haben verstanden, dass es kein Problem darstellt, im Spiel geschlagen zu werden, solange das Team davon profitiert. Sie können sogar einem Kontrahenten gratulieren, der sie in einigen Sequenzen schlagen konnte, in sehr kurzer Zeit aus ihren Fehlern lernen und sich auf die Strategie ihrer Gegenspieler einstellen.

All das lässt sich durch mentales Training erreichen. Neben Emotionsregulation und Stresskompetenz spielen auch Motivationstechniken eine große Rolle. Es ist eine Sache, ein guter Spieler zu sein – diese Leistung aber „auf Knopfdruck“ im Turniergeschehen vor Horden an Zuschauern abzurufen, eine ganz andere. Zu dem Gesamtpaket gehören auch Entspannungs- und Fokussierungstechniken, um in kürzester Zeit zu regenerieren und sich auf die nächste Spiel- oder Trainingssequenz einstellen zu können. Kognitive Übungen bereiten den Körper darauf vor, auch unter hohem Druck Bestleistung zu zeigen und sich die Auswirkungen der Stressreaktion – erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit, Fokus – effizient zu nutzen zu machen.


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