Lebensmittelallergie oder Lebensmittel­unverträglichkeit?

US-amerikanische Forscher der Northwestern University in Evanston (Illinois) haben in den Jahren 2015 und 2016 eine Studie mit über 40.000 teilnehmenden Erwachsenen durchgeführt.

Mit dem Ergebnis, dass von den 19% der vermeintlich mit Lebensmittelallergie geplagten Probanden tatsächlich nur 10% betroffen waren. Das bedeutet, dass rund die Hälfte „nur“ an Unverträglichkeiten leiden.

Nicht die Menschen ändern sich, sondern die Ernährungsgewohnheiten. Was sich dahinter verbirgt, erfährst Du in diesem Magazinbeitrag.

Während bei einer Allergie heftige Reaktionen bis hin zu lebensbedrohliche Zustände (z.B. Anschwellen der Schleimhäute, starke Durchfälle) auftreten, handelt es sich bei Symptomen von Intoleranzen lediglich um Bauchkrämpfe und –schmerzen, leichte Durchfälle, Müdigkeit oder Kopfschmerzen.

Weiterhin wurde festgestellt, dass die Hälfte der Betroffenen die Lebensmittelallergie erst im Laufe der Jahre, insbesondere im Erwachsenenalter, entwickelt haben. An oberster Stelle der Allergieauslösenden Lebensmittel stehen Meeresfrüchte, dicht gefolgt von Milchprodukten und Erdnüssen sowie Eier, Weizen, Soja und Sesam.

Priv. Doz. Mag. Dr. Stefan Wöhrl vom Allergiezentrum Froridsdorf, Österreich, erklärte der Austria Presse Agentur: „Nicht die Menschen ändern sich, sondern die Ernährungsgewohnheiten.“ So führte er als Beispiel an, dass der durchschnittliche Fruktosegehalt in Nahrungsmitteln von 20 Gramm in den 1960er Jahren auf über 80 Gramm in den 1990er Jahren anstieg.

Hinzu kommen Substanzen, wie z.B. Farb- und Aromastoffe, Tiermedikamente, Schädlingsbekämpfungsmittel oder Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker, Backtriebmittel, Farbstoffe, Konservierungsstoffe oder auch Plastik. Auch synthetische Nanopartikel sind heutzutage in vielen Lebensmitteln enthalten, um z.B. die Rieselfähigkeit des Produkts zu erhalten und Verklumpungen zu vermeiden. All diese Stoffe finden ihren Weg in den Darm – der Sitz unserer (Un)Gesundheit.

Zusammenfassung

Die Problematik ist bekannt. So fordern aktuell die obersten EU-Rechnungsprüfer, dass gegen ungesunde Chemikalien in Lebensmitteln effektiver vorgegangen werden muss. So ist davon auszugehen, dass die Zahl der Betroffenen mit Lebensmittelunverträglichkeiten in den nächsten Jahren weiter steigen wird.

Autorin des Magazinbeitrages

Simone Tatay - Dipl. Fitness- und Personal Trainerin - Fachbuchautorin - Dozentin und Tutorin der Academy of Sports

Simone Tatay

  • Dipl. Fitness- und Personal Trainerin
  • Fachbuchautorin
  • Dozentin und Tutorin der Academy of Sports

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