Kann man seinen Körper durch ungünstige Ernährung „übersäuern“?

Schon seit einiger Zeit gibt es immer wieder Berichte darüber, dass wir unseren Körper durch ungünstige Ernährung übersäuern können. Diese Übersäuerung, so heißt es, schade dem Körper und könne ihn krank machen. Als Gegenmittel werden zahlreiche Nahrungsergänzungsmittel und Kuren erwähnt sowie beworben.

Doch was ist dran an diesen Behauptungen?

Je nachdem was wir essen fügen wir unserem Körper sauer oder basisch wirkende Produkte zu.

Der Verzehr von Lebensmitteln wie z. B. Fleisch oder Nudeln ist mit einer hohen Säurebelastung verbunden, während andere Nahrungsmittel wie Spinat oder Karotten basisch wirken.

Der Normbereich bezüglich des pH-Wertes im Blut liegt zwischen 7,37 und 7,43 Normwert ist 7,4. Befindet sich der pH-Wert über 7,43 spricht man von einer Alkalose, bei unter 7,37 von einer Azidose. Bereits kleine Abweichungen vom Normbereich können ernste gesundheitliche Folgen wie beispielsweise eine lebensgefährliche Elektrolytstörung oder verschiedene Herz-Kreislauf-Beschwerden haben.

Die Frage ist nun welchen Einfluss die jeweiligen Lebensmittel tatsächlich auf den Säure-Base-Haushalt des menschlichen Organismus haben. Diesbezüglich kam man durch Untersuchungen zu folgenden Erkenntnissen: Eine säurelastige Ernährung kann einerseits einen Überschuss an Schwefelsäure im Körper bewirken, andererseits hat dieser Überschuss jedoch keine Auswirkungen auf den pH-Wert des Blutes. Des Weiteren werden überschüssige Säuren von den Nieren über den Urin wieder ausgeschieden oder durch die Atmung ausgeglichen. Somit ist eine permanente Übersäuerung aufgrund von unausgewogener Ernährung nicht möglich. Nur wenn Nieren oder Lunge beeinträchtigt sind kann es tatsächlich zu einer Übersäuerung und somit einem lebensbedrohlichen Zustand durch die Ernährungsweise kommen.

Maßnahmen wie die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln oder die Einhaltung von Kuren zur Reduzierung der Säurelast im Körper sind demnach nicht sinnvoll.

Zusammenfassung

Aber auch wenn es bei gesunden Menschen nicht zu einer Übersäuerung des Organismus aufgrund einer bestimmten Ernährungsweise kommen kann ist eine säurelastige Ernährung nicht ratsam, da hierdurch der Wert des Stresshormons Cortisol ansteigt, was wiederum negative gesundheitliche Auswirkungen wie z. B. erhöhten Blutdruck mit sich bringt. Es sollte daher auf den Verzehr von ausreichend Basen bildenden Lebensmitteln wie Obst und Gemüse geachtet werden.

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