Coaching & Beratung: Typische Fehler

Coaching und Beratung sollten stets professionell sein, da der Klient nicht nur Ansprüche an eine gute Wissensvermittlung hat, sondern auch Ergebnisse erwartet. Die eigene Expertise und eine Coaching-Ausbildung reichen heutzutage als Qualitätskriterium kaum noch aus. Auch wenn man viel richtig machen kann, so kann man einige Fehler, gerade am Anfang einer Tätigkeit als Coach und Berater, vermeiden.

Coaching und Beratung sollten stets professionell sein. In diesem Beitrag erfährst du, wie du typische Fehler im Coaching vermeiden kannst.

  1. Kaltstart: Mangelnde Vorbereitung auf den Kunden bzw. auf den Termin. Nicht nur der Kunde muss mit dem Coach warm werden. Die wichtigsten Ideen und Inhalte sollten von Termin zu Termin in Ruhe und im Vorfeld überlegt werden.
  2. Im gleichen Boot sitzen: Der Coach sollte keinesfalls die Denkweisen des Klienten übernehmen: „Ja, da kann man wirklich nichts machen in Ihrer Situation!" Wer das als Coach sagt, der hat seine Rolle und Aufgabe nicht verstanden. Es gibt immer Wege zu einem Ziel!
  3. Walk what you talk: Ein Coach oder Berater ist immer auch ein Stück weit Vorbild für seinen Klienten. Menschen lernen imitativ von Stereotypen –  sei daher nicht nur verbindlich, sondern lebe und zeige, was Du vermittelst.
  4. Falsche Scheu vor psychologischen Fragestellungen: Coaches und Berater sind keine Therapeuten. Doch oft liegen die Ursachen für die Themen und Ziele des Klienten ein Stück weit in der Tiefe der Mentalität verborgen. Wer sich nicht traut, zumindest ein wenig nach dem Staub unter dem Teppich zu suchen, der wird mit seinen Klienten weniger Erfolge erreichen.
  5. Methodik statt Beziehung: Im Zweifel ist die Fokussierung auf die Beziehungsebene und funktionierende Vertrauensbasis mehr wert als der perfekte Einsatz eines Methodenfeuerwerks. Weniger ist mehr – und Beziehungsgestaltung ist auch mehr!
  6. Ziele sind wie Zwiebeln: Das vom Klienten genannte Ziel ist oft nur ein vordergründiges. Wie beim Zwiebelprinzip verstecken sich auch hinter Zielen gewisse Wünsche und Bedürfnisse. Werden diese nicht aufgedeckt, führt ein Ziel oftmals in die falsche Richtung und kostet zu viel Energie.
  7. Vermeidungstaktiken übersehen: Eigentlich weiß jeder Mensch grundlegend, was gut für ihn ist, wie er sich optimal verhalten sollte und wo der Schuh drückt. Dennoch steht das gezeigte Verhalten diesem Wissen diametral entgegen – sonst wäre man als Klient ja nicht beim Coach. Daher gilt es immer zu prüfen, welchen Vorteil der Klient in seinem negativen Verhalten und Denken sieht – wenn auch unbewusst – und hier neue Wege anzusetzen, die zum Ziel führen.

Zusammenfassung

Man lernt nie aus – das gilt auch für Coaches und Berater. Neben dem eigentlichen Fachwissen, gibt es noch viel Know-how „drum herum“, das man gezielt berücksichtigen sollte.

Autor des Magazinbeitrages

Martin Sutoris

  • Mentaltrainer
  • Kommunikationstrainer
  • Dozent und Tutor der Academy of Sports

Quellenangaben (Stand: 11.2020)

  • Martin Sutoris, Springer, 2020/2021: „Mentale Coaching-Tools für das Personal Training”

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