Carb-Ranking Kontroverse

Der glykämische Index ist ein wichtiger und sehr beliebter Bewertungsmaßstab für Lebensmittel. Insbesondere Abnehmwillige und Diabetiker, aber auch Sportler profitieren von der Klassifizierung kohlenhydratreicher Lebensmittel ("carb ranking") nach ihrer Blutglukosewirksamkeit. Ein Institut der namhaften Tufts University / USA warnt vor einer Überbewertung des GI in der Praxis.

Gesund oder ungesund - kann der GI darüber wirklich eine Aussage machen? Die Stellungnahme des Instituts stellt das in Frage. Zu sehr variiert der GI abhängig von Zubereitungsart (Kartoffel), Reifegrad (Banane) oder Kochzeit (Nudeln). Zu groß ist der Einfluss der übrigen gegessenen Lebensmittel, sprich das Nährstoff-verhältnis einer Mahlzeit - einen Schokoriegel essen viele "einfach so", Nudeln dagegen selten pur ohne alles. Auch die Gesamtkalorienaufnahme spielt eine Rolle, ob ein Lebensmittel gesund oder eben nicht ist. Last but not least sagt der GI nichts über den Mikronährstoffgehalt aus und stellt Kartoffelchips (GI 56) und grüne Erbsen (GI 54) auf eine Stufe.

Zusammenfassung

Der glykämische Index ist unverzichtbar für das Wissen über Zucker und versteckten Zucker in Lebensmitteln, insbesondere für Diabetiker und alle, die eine hohe Insulinausschüttung vermeiden wollen. Denn es ist die Menge an schnell resorbierbaren Kohlenhydraten und Zuckern, die die weltweite Diabetes- und Adipositas-Epidemie vorantreibt. Die Friedman School of Nutrition plädiert jedoch für einem Umgang mit Augenmaß und für einfache, aber nicht zu stark vereinfachte Botschaften in der Ernährungskommunikation.

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