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Zweistreckentest

Der Zweistreckentest nach Schnabel et al. (2008) ist ein einfaches sportpraktisches Testverfahren, um das Leistungspotential eines Ausdauersportlers anhand eines Ermüdungsindex (EI) für eine bestimmte Wettkampfstrecke zu ermitteln. Das Ziel des Zweistreckentests ist es, die maximale Leistung des Athleten auf einer Unterdistanz in Beziehung zur maximalen Leistung auf der Hauptwettkampfdistanz zu bringen und so zu ermitteln, wie viel Zeit der Athlet aufgrund der Ermüdung verliert. Die Bestimmung des Ermüdungsindex erfolgt dabei ganz einfach rechnerisch und lässt sich sowohl anhand von Trainings- und Wettkampfergebnissen als auch durch Bestimmung der aktuellen Leistungsfähigkeit in Trainingswettkämpfen durchführen.

Der Ermüdungsindex EI berechnet sich nach der folgenden Formel:

EI = tS – n ´ tKA

Dabei sind die Variablen: 

  • tS = Aktuelle Bestzeit auf der Hauptwettkampfdistanz
  • tKA = Aktuelle Bestzeit auf der Unterdistanz
  • n = Quotient aus Wettkampfstrecke und Unterdistanz

Die Formel des Zweistreckentests n ´ tKA gibt an, welche Leistung der Athlet ohne die Ermüdung auf seiner Wettkampfdistanz erreichen könnte. Der Ermüdungsindex gibt an, wie hoch das Niveau der wettkampfspezifischen Ausdauer des Athleten ist. Je nach Disziplin und Wettkampfstrecke sollen laut Schnabel Referenz- und Normwerte existieren, die aber trotz eingehender Literaturrecherche durch den Autor des Lehrskriptes nicht belegt werden konnten. Es empfiehlt sich daher für die Praxis, einen Datenpool der betreuten Athleten zu führen und zu pflegen und so eigene Vergleichswerte zu schaffen. Auch der Austausch mit anderen Trainern und das Einpflegen von Wettkampfergebnissen zum Beispiel von Qualifikationswettkämpfen auf nationalem und internationalem Niveau der verschiedenen Alters- und Leistungsklassen helfen dabei, relevante Normwerte zu erstellen.

Der Zweistreckentest wird von den Autoren für Laufen, Schwimmen, Eisschnelllauf und Rudern als geeignetes Testverfahren beschrieben und lässt sich wohl auf alle Ausdauerdisziplinen übertragen. Er gibt keinen Einblick in die Ursachen einer besonders guten oder besonders schwachen wettkampfspezifischen Ausdauer und sollte daher in Kombination mit einem geeigneten sportmedizinischen Testverfahren angewendet werden, um eine Aussage über die Gründe des ermittelten Ermüdungsindex treffen zu können.

 

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