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Wohlbefinden im Büro

In den letzten 50 Jahren ist der Anteil der Beschäftigten in Büros in Deutschland von etwa 10 Prozent auf knapp 50 Prozent angestiegen.

Prognosen zufolge wird dieser Anteil in den nächsten Jahren noch weiter deutlich anwachsen. Schon vor über 10 Jahren war der Computer für 80 Prozent aller Bürobeschäftigten das vorrangige Arbeitsmittel (vgl. Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 2009).

Die Bildschirmarbeitsverordnung, verabschiedet im Dezember 1996 (Umsetzung der EU-Richtlinie 90/270/EWG), formuliert Mindestvorschriften bezüglich Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit an Bildschirmgeräten.

Insgesamt ist die Büroarbeit im Vergleich zu körperlich belastenden Berufen mit geringeren Risiken für die Gesundheit verbunden. Dennoch sind hier neben der Zunahme der geistigen Beanspruchungen nach wie vor klassische Beschwerdebilder wie Muskel-Skelett-Erkrankungen und Augenbeschwerden von Bedeutung.

Durch die technischen Entwicklungen, die neuen Wege der Kommunikation und die damit verbundene Informationsflut steigen die Arbeitsverdichtung sowie die Erwartungen an Arbeitstempo und Arbeitspensum. Daher rücken neben der eher klassischen ergonomischen Arbeitsgestaltung zunehmend die sogenannten weichen Faktoren wie Arbeitsorganisation, Selbstmanagement und Kommunikation in den Blickpunkt.

Wie kann also Büroarbeit mit Bildschirmtätigkeit so gestaltet werden, dass sie die Gesundheit und Persönlichkeit der Beschäftigten fördert? Das Stichwort lautet Mischarbeit, also die Zusammenfassung unterschiedlicher Tätigkeiten zu einem neuen Aufgabenzuschnitt:

  1. Arbeitsplatzwechsel – mehrere Beschäftigte rotieren auf mehreren Arbeitsplätzen mit unterschiedlichen Aufgaben, die hinsichtlich der benötigten Qualifikationen vergleichbar sind. Es findet ein körperlicher und geistiger Belastungswechsel statt.
  2. Arbeitserweiterung – an einem Arbeitsplatz werden mehrere qualitativ gleichwertige Tätigkeiten zusammengefasst. Auch hier bieten sich Möglichkeiten des körperlichen und geistigen Belastungswechsels.
  3. Arbeitsanreicherung – hier werden Tätigkeiten mit unterschiedlichen Qualifikationen zusammengefasst, darunter auch Planungs-, Steuerungs- und Kontrollaufgaben. Neben dem körperlichen und geistigen Belastungswechsel bieten sich auch Möglichkeiten der persönlichen Weiterentwicklung.
  4. Gruppenarbeit – mehrere Beschäftigte bilden eine Gruppe, der eine bestimmte Aufgabe übertragen wird. Ausführung, Verteilung der Arbeitsaufgaben und Zeitdisposition liegen in der Verantwortung der Gruppe. Hier wird aus dem Einzelkämpfer ein Teamarbeiter.

Nicht überall ist es möglich, anspruchsvolle Konzepte der qualifizierten Mischarbeit umzusetzen. Aber überall sollte es möglich sein, Bildschirmarbeit mit Tätigkeiten wie Telefonieren (im Stehen), Entwerfen von Briefen, Protokollführung, Arbeitsbesprechungen oder Aktenablage zu kombinieren. Auch Modelle mit geringerer Reichweite sind für die Beschäftigten und Unternehmen vorteilhaft, denn Mischarbeit sorgt für körperliche und geistige Beweglichkeit, reduziert den Krankenstand, vermindert Stress, erhöht die Arbeitszufriedenheit und fördert Wohlbefinden und Gesundheit.

 

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