Verletzungsprophylaxe im Handballtraining mit Kindern und Jugendlichen

Für Kinder und Jugendliche gelten eigentlich ähnliche Prinzipien zur Verletzungsprophylaxe wie für Erwachsene. Ein stabiles Muskelkorsett schützt die Gelenke und eine gute Ausdauer ermöglicht die schnelle Regeneration zwischen Trainings- und Wettkampfbelastungen. Kindgerechte kraft- und ausdauerorientierte Ausgleichssportarten wie Klettern, Training mit dem Pezziball, Inlineskaten oder Mountainbiken können einen wichtigen Beitrag zur Verletzungsprophylaxe leisten. Auch die ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Da gerade junge Kinder meist wenige Entscheidungsmöglichkeiten haben, bietet es sich an, die Eltern in diesen Prozess einzubinden.

Für eine gesundheitsorientierte Trainingsbelastung ist bei Kindern und Jugendlichen vor allem auf eine richtige Reizsetzung zu achten. Vor allem die oft propagierten Spielformen führen aufgrund der schlecht dosierbaren Reize insbesondere im Jugendalter zu starken Belastungen der noch nicht gefestigten Strukturen. Dies provoziert nicht nur akute Verletzungen durch kurzfristig zu hohe Krafteinsätze. Vor allem langfristige Fehlbelastungen können zu muskulären Dysbalancen und aufgrund des noch formbaren Skeletts sogar zu Haltungsschäden führen. Wiederholt hohe Belastungsreize verursachen somit bei gleichzeitig mangelnder Schulung grundlegender konditioneller Fähigkeiten wie Rumpfkraft oder aerobe Ausdauer zu verlangsamter Regeneration und erhöhtem Verletzungsrisiko. Solche Verletzungen und Überlastungsschäden ziehen dann häufig bereits in jungen Jahren Leistungsstagnationen nach sich, der Spaß am Sport geht verloren und hohe Drop-Out-Zahlen sind vorprogrammiert. Daher gilt ein ganzheitlicher Trainingsansatz mit besonderer Gewichtung der motorischen Grundlagenschulung immer noch als effektivstes Mittel zur Verletzungsprophylaxe im Kinder- und Jugendhandball.

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