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Verletzungen im Fußball

Fußball ist mit 200.000 Profispielern und 240 Millionen Amateurspielern (darunter 40 Millionen Frauen) weltweit die populärste Sportart.

Als so genannte Kontaktsportart gehört sie dazu noch zu den verletzungshäufigsten Sportarten. Fast 50 Prozent der 1,26 Millionen Sportunfälle in Deutschland passieren beim Fußball.

Man rechnet bei Profis mit einer Verletzungshäufigkeit von 11 bis 35 Verletzungen pro 1.000 Spielstunden. Erwartungsgemäß ist die Verletzungswahrscheinlichkeit im Wettkampf im Vergleich zum Training um das Vier- bis Sechsfache höher. Beim Hallenfußball besteht ein ca. sechsmal höheres Verletzungsrisiko gegenüber dem Spiel im Freien. Auch hat sich gezeigt, dass die Verletzungshäufigkeit gegen Ende der Spielhälften und gegen Ende der Hin- und Rückrunde erhöht ist.

Über Unterschiede in der Häufigkeit von Verletzungen bei Frauen und Männern gibt es in der Literatur widersprüchliche Aussagen. Bei Jugendlichen steigt die Häufigkeit der Verletzungen mit zunehmendem Alter, wobei 17- bis 18-jährige Fußballer schon die gleiche Verletzungshäufigkeit wie Erwachsene aufweisen.

Beobachtungsstudien haben gezeigt, dass die häufigsten Verletzungen beim Fußball die untere Extremität betreffen und dort v. a. das Sprunggelenk, das Kniegelenk sowie die Muskeln von Ober- und Unterschenkel. Dabei sind die häufigsten Verletzungsarten Umknicktraumen, Zerrungen und Prellungen (vgl. hierzu Tabelle 3). Neben den eigentlichen traumatischen Verletzungen, die den Großteil ausmachen, spielen die Überlastungsverletzungen mit 9 bis 34 Prozent eine nicht zu verachtende Rolle.

Verletzungsarten im Profifußball

Prellungen

50 %

Verstauchungen

20 %

Muskelverletzungen

10 %

Handverletzungen

10 %

Andere

10 %

Verletzungsarten im Profifußball

Jede vierte bis achte Verletzung wird durch Gegnerkontakt verursacht – hier nimmt das Foulspiel einen hohen Stellenwert ein. Liegt kein Gegnerkontakt vor, so zieht sich der Spieler die Verletzungen insbesondere beim Sprinten bzw. bei einem Richtungswechsel zu. Interessanterweise basiert jede vierte Verletzung beim Fußball auf einem vorangegangenen Trauma gleichen Typs und gleicher Lokalisation. Der direkte Zusammenhang zwischen vorangegangenen Verletzungen und inadäquater Rehabilitation, die zu erneuten Verletzungen führt, wurde bereits von verschiedenen Autoren belegt. Dieser Zusammenhang verdeutlicht den hohen Stellenwert gezielter Rehabilitation nach Sportunfällen.

Verletzungsursachen im Profifußball

Gegnerische Einwirkung

50 %

Selbstunfall

30 %

Terrain/Untergrund

15 %

Fehler am Ball

5 %

Verletzungsursachen im Profifußball

Folgende wichtige Kriterien können zur Vermeidung von Fußballverletzungen und -schäden beitragen:

  • fußballspezifisches Aufwärmen
  • umfassendes Abwärmen und ausreichend Regeneration
  • bei Verletzungen adäquate Rehabilitation und entsprechendes (medizinisches) Aufbautraining
  • propriozeptives Training
  • Schienbeinschoner und passende Fußballschuhe
  • guter Zustand des Spielfelduntergrundes
  • Beachtung der Spielregeln (Fair Play)

Verschiedene prospektive Studien mit Fußballteams haben gezeigt, dass durch Anwendung der genannten Punkte die Verletzungshäufigkeit der Spieler im Vergleich zu Fußballteams ohne Präventionsprogramm signifikant gesenkt wird. Hauptsächlich werden Überlastungsverletzungen, leichtere Verletzungen sowie Verletzungen beim Training deutlich reduziert, dabei profitierten insbesondere Freizeitfußballer vom Präventionsprogramm.

 

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