A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Übertraining im Ausdauersport

Übertraining ist ein Zustand des Organismus, in dem trotz Trainings keine Leistungsverbesserung zu registrieren ist und in dem auch die gewohnte Regenerationszeit keine spürbare Erholung bringt. Das Übertraining wird verursacht durch eine permanente physische und psychische Überlastung des Sportlers, durch zu große Trainingsumfänge, zu intensives Training und ungenügende Regenerationszeiten. In der Regel entsteht ein Übertraining, wenn durch den Sportler oder Trainer die grundlegenden Prinzipien der Periodisierung (vgl. Prinzip der optimalen Relation von Belastung und Erholung) über einen längeren Zeitraum vernachlässigt oder ignoriert wurden. Bemerkbar macht sich ein Übertraining in der Praxis durch eine stagnierende Leistungsentwicklung bzw. einen Leistungsabfall trotz kontinuierlichen Trainings. Auch Veränderungen biologischer Parameter wie Ruheherzfrequenz, Harnstoffkonzentration, Körpergewicht und eine Veränderung psychischer Parameter wie Schlafqualität und -dauer, Motivationszustand und allgemeiner Gemütszustand des Sportlers sind Anzeichen für ein beginnendes oder bestehendes Übertraining. Besonders junge Sportler oder Sportler mit einer generell sehr hohen Eigenmotivation sind anfällig für das Übertraining, da sie sich körperlich zu viel zumuten und selbst unter einen hohen Leistungsdruck setzen. Übertraining ist daher als die Folge von physischen und psychischen Überlastungen zu betrachten.

Im Freizeitsport kommt es seltener zum Übertraining, da die Trainingsdichte und die trainierten Umfänge geringer als im Leistungssport sind. Allerdings kann es auch bei sehr ambitionierten Freizeitsportlern zum Übertraining kommen, wenn eine Kombination aus hoher Eigenmotivation und fehlenden Kenntnissen in der Trainingsplanung und -steuerung vorliegen.

Anzeichen für ein Übertraining bzw. Fehltraining

  • Die Leistung fällt trotz Trainings langsam ab bzw. stagniert
  • Zunehmende Müdigkeit und fehlende Motivation für intensive Trainingseinheiten
  • Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme etc. (vegetative Funktionsstörungen)
  • Häufige Infekte und gesundheitliche Probleme
  • Erhöhung der Ruheherzfrequenz und der Belastungsherzfrequenz
  • Erhöhte Laktatwerte bei normalen Belastungen

Weist ein Sportler ein oder mehrere Anzeichen auf, bedarf es konkreten Maßnahmen, um den Sportler aus diesem Zustand herauszubringen:

  • Eine Trainingspause einlegen
  • Analyse des bisherigen Trainings (Ursachenforschung) mit einer erneuten Festlegung des Belastungs/Erho-lungsrhythmus
  • Analyse des privaten Umfelds, um eventuelle Mehrfachstressbelastungen auszuschließen oder zu beheben
  • Reduzierte Umfänge und Intensitäten zum Wiedereinstieg ins Training

 

Du möchtest mehr über dieses Thema erfahren? Dann empfehlen wir dir die Online-Ausbildung "Fachtrainer für Ausdauersport", in der die Themen Sportphysiologie, Ausdauertraining, Faktoren des Ausdauersports, Tests und Trainingsplanung im Ausdauersport, Leistungsdiagnostik im Ausdauersport und Trainingsplanung im Ausdauersport behandelt werden.

    Es gibt keine Einträge mit diesem Anfangsbuchstaben.