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Qualitative Bewegungsmerkmale

Zur umfassenden Beurteilung von Bewegungsabläufen sind quantitative Merkmale alleine nicht ausreichend. Während sich diese auf messbare Elemente konzentrieren, widmen sich qualitative Bewegungsmerkmale primär den beobachtbaren Bewegungsmerkmalen. Beispiele hierfür sind die Struktur einer Bewegung oder auch ihr Rhythmus.

Zur Analyse sind keine technischen Voraussetzungen notwendig, sondern vielmehr eine gut geschulte Beobachtungsgabe. Videoaufnahmen können diese Beobachtungen unterstützen.

Im Folgenden sind einige Beispiele für Bewegungsmerkmale genauer erläutert. Diese Aufzählung erhebt dabei keinen Anspruch an Vollständigkeit: Die Literatur der Bewegungswissenschaft geht zu qualitativen Bewegungsmerkmalen auseinander und nennt unterschiedlich viele mit leicht variierender Begrifflichkeit. Um einen Einblick in die Betrachtungen unter qualitativen Gesichtspunkten zu liefern, eignen sich die genannten Beispiele jedoch gut.

Ein Beispiel von qualitativen Bewegungsmerkmalen ist die Bewegungsstärke. Diese charakterisiert das Ausmaß, in dem Muskelkraft innerhalb einer Bewegung eingesetzt wird. Unter anderem beim Gewichtheben, aber auch beispielsweise bei der Analyse von Boxschlägen ist die Bewegungsstärke ein aufschlussreiches Kriterium.

Der Bewegungsumfang beschreibt die optimale räumliche Ausdehnung einer Bewegung. Er widmet sich somit dem Verlauf einer Bewegung. Beispielsweise lässt sich in einer verlangsamt abgespielten Videoaufnahme sehr gut der Verlauf der Langhantel beim Reißen beobachten.

Die Geschwindigkeit von Teil- oder auch Gesamtbewegungen wird über das Bewegungstempogemessen. Sowohl die zeitliche Dauer einer Bewegung als auch ihre Frequenz und Beschleunigung spielen hierbei eine Rolle.

Der Bewegungsrhythmus bezieht sich ebenfalls auf eine zeitliche Bewegungskomponente. Der periodische Wechsel von Anspannung und Entspannung bei Bewegungsabläufen wird über dieses Merkmal analysiert und beschrieben. Ein optimaler Rhythmus hilft, Ermüdung vorzubeugen, da Abläufe standardisiert werden können und mit weniger Kraftaufwand durchzuführen sind.

Das Zusammenspiel von Teilbewegungen wiederum wird über die Bewegungskopplung, oder auch Bewegungsharmonie, beschrieben. Zeitliche Verschiebungen stehen dabei ebenso im Fokus wie Schwungübertragung und Koordination.

Erfolgt die Abstimmung von Teilbewegungen besonders rund und harmonisch, ist von einem besonders guten Bewegungsfluss die Rede. Sowohl hinsichtlich Kraft als auch Zeit ist der dynamische Verlauf einer Bewegung als reibungslos beobachtbar.

Im direkten Abgleich von Soll und Ist lässt sich die Bewegungspräzision besonders gut analysieren. Durch das Training von Bewegungsabläufen lässt sich diese durch Erfahrungslernen verbessern.

Vergleicht man sich wiederholende Abläufe miteinander, ist erkennbar, inwieweit die Leistung konstant bleibt und die Bewegungen wenig voneinander abweichen. Im Idealfall lassen sich besonders gute Bewegungsmuster replizieren und erneut abrufen. Diese Fähigkeit wird über die Bewegungskonstanz gemessen.

 

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