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Phytoöstrogene

Die Struktur der Phytoöstrogene ähnelt den menschlichen Östrogenen, worauf ein Großteil ihrer Wirkungen beruht. Besonders reich an Phytoöstrogenen sind Hülsenfrüchte insbesondere Sojabohnen. Eingesetzt werden Phytoöstrogenpräparate hauptsächlich, um Wechseljahrbeschwerden zu lindern, da mit Eintritt der Wechseljahre die körpereigene Hormonproduktion nachlässt.

In asiatischen Ländern wurde ein eindeutiger Zusammenhang zwischen dem hohen Verzehr von Sojaprodukten und dem wesentlich niedrigerem Auftreten von Wechseljahrbeschwerden im Vergleich zur westlichen Welt festgestellt. Ebenfalls konnte durch Phytoöstrogengabe ein positiver Effekt auf die Erhaltung bzw. Steigerung der Knochendichte gezeigt werden.

Tierexperimentelle Untersuchungen deuten auf eine antikanzerogene Wirkung der Phytoöstrogene hin, insbesondere auf hormonabhängige Tumorarten wie Prostata- Brust- und Gebärmutterschleimhautkrebs. Allerdings konnte gezeigt werden, dass der positive Effekt nur dann zum Tragen kommt, wenn der regelmäßige Verzehr von Sojaprodukten bereits vor der Pubertät stattfand. Demgegenüber scheint die spätere Gabe von Phytoöstrogenen keinen Schutz vor Krebs zu bieten. Möglicherweise könnten hohe Phytoöstrogengaben das Tumorrisiko sogar erhöhen.

Daher sollten Brustkrebspatientinnen auf keinen Fall Phytoöstrogene in isolierter, hochkonzentrierter Form zu sich nehmen, da es bei Östrogenrezeptor-positivem Brustkrebs möglicherweise zur Wachstumsstimulierung von Tumorzellen führen kann.

Studien weisen darauf hin, dass Phytoöstrogene das Lipidprofil im Serum positiv beeinflussen können und somit das Arterioskleroserisiko vermindern können. So konnte durch die Gabe von 25 g Sojaproteinisolat pro Tag das Gesamtcholesterin gesenkt werden. Auch das schädliche LDL konnte nach Gabe von Sojaproteinisolat gesenkt werden. Diese positiven Effekte konnten auch nach Gabe von 62 mg pro Tag Sojaisoflavonen als Extrakt in Kapselform erzielt werden. Aufgrund der beobachteten cholesterinsenkenden Wirkungen von Sojaprotein ist in den USA seit 1999 ein diesbezüglicher Health-Claim erlaubt. Danach können Produkte, die mindestens 6,25 g Sojaprotein pro Portion enthalten, damit beworben werden, dass sie zu einer Reduzierung des KHK-Risikos beitragen.

 

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