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Motorischer Lernprozess

Um ein Training erfolgreich gestalten zu können, ist es hilfreich, die zugrundeliegenden motorischen Prozesse und das motorische Lernen zu verstehen. Mittels des motorischen Lernens eignet man sich Bewegungshandlungen beziehungsweise motorische Fertigkeiten an und verfestigt diese. Es geht also im weitesten Sinne um die Aneignung von motorischer Handlungsfähigkeit.

Die Abläufe, die mittels des Lernprozesses verinnerlicht werden, führen zu einer dauerhaften Veränderung, da auf die gelernten Abfolgen in Folge immer wieder zurückgegriffen wird. Des Weiteren ist es gut zu wissen, dass das motorische Lernen an Übungsprozesse gebunden ist, die in mehrere Phasen unterteilt werden können.

Motorisches Lernen kann so zusammengefasst als ein zielgerichteter Übungsprozess verstanden werden, der von zunächst grober zu feiner Koordination mit abschließender Stabilisierung ermöglicht, sich komplexe Handlungsfähigkeiten anzueignen. In einer ersten Vorbereitungsphase werden die grundlegenden Lernvoraussetzungen geschaffen. Diese wird mitunter als gegeben vorausgesetzt, um motorisches Lernen überhaupt zu ermöglichen.

In einer Aneignungsphase macht sich der Sportler eine Vorstellung der Bewegung. Dies kann durch das Betrachten einer Bewegungsabfolge bei einer anderen Person oder durch prägnante Erklärungen erfolgen. In dieser Phase geht es um den Erwerb des Grundablaufs der Bewegung, weshalb man in diesem Kontext auch von Grobkoordination spricht.

Zur Feinkoordination wird durch Wiederholung der Bewegungsabfolge die Bewegung unter Standardbedingungen immer wieder durchgegangen. Dies wird als die Phase der Vervollkommnung oder auch Perfektion beschrieben. Motivation spielt in dieser Phase eine wichtige Rolle, da das bewusste Lernen zeitweise mit einer gewissen Stagnation der Bewegungsqualität verbunden ist und die eintönige Wiederholung gleicher oder ähnlicher Abfolgen wenig Abwechslung bietet.

In der Automatisierungsphase wird das Gelernte weiter vertieft und eine Stabilisierung der Feinkoordination erreicht. Dies kann durch Variation der Standardabfolgen verstärkt werden, da zur Bewältigung der leicht variierenden Anforderungen vermehrt auf einen standardisierten Prozess als Grundlage zurückgegriffen werden und dieser dabei vertieft werden muss. Man spricht in diesem Kontext auch von Feinstkoordination.

Hinweis

Das Kleinhirn spielt beim motorischen Lernen eine besonders wichtige Rolle, da hier die benötigten Informationen zusammenlaufen. Über das Kleinhirn werden der Spannungszustand der Muskulatur analysiert und Bewegungen koordiniert. Zur feinmotorischen Abstimmung ist eine hohe Konzentration erforderlich.

 

Für das Techniktraining in jeglicher Sportart sind diese ineinander übergehenden Prozesse von zentraler Bedeutung zur Erlernung und Verfeinerung von spezifischen Bewegungen. Alle Phasen müssen durchlaufen werden, um einen Technikerwerb zu gewährleisten. In Übungsreihen kann das zu Erlernende strukturiert vermittelt werden. Hierbei ist idealerweise eine Ordnung nach Funktionalität und Schwierigkeit der Bewegungen gegeben. Faustregeln hierfür sind unter anderem: „Vom Leichten zum Schweren“, „Vom Einfachen zum Komplexen“ sowie „Vom Groben zum Feinen“.

 

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