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Modell der beruflichen Gratifikationskrisen

Grundlage des Modells stellt die Beziehung zwischen Leistungserbringung und Belohnung im Erwerbsleben dar. Gratifikation bedeutet materielle und immaterielle Anerkennung und Unterstützung, die auch wahrnehmbar ist. Wenn die Belohnung nicht spürbar ist, dann wirkt sie auch nicht.

Lexikon | Modell der beruflichen Gratifikationskrise

Modell der beruflichen Gratifikationskrise

Verausgabung ist gekennzeichnet durch Einstellungen, Verhalten und Gefühlen, die Leistungsstreben mit einem hohen Wunsch nach Anerkennung kombinieren. Personen mit diesen Persönlichkeitsmerkmalen steigern ihre Anstrengungen über die Grenzen hinaus, um Anerkennung zu erfahren. Bleibt diese aus, beginnt ein Teufelskreis.

Unterteilt ist die Verausgabung in extrinsische Anforderungen von außen, zum Beispiel Zeitdruck, intensive und/oder körperliche Arbeitslast, Überstunden. Auf der anderen Seite stehen die intrinsische Verausgabungsneigung wie starkes Leistungsstreben, Überengagement und hohes Kontrollstreben.

Auf der Verausgabungsseite müssen beide Anforderungen erfüllt werden: Die extrinsische Anforderung, die Verpflichtung, viel leisten zu müssen, muss gekoppelt sein mit der intrinsischen Seite, viel leisten und alles unter Kontrolle haben zu wollen. Die beiden Faktoren müssen bei der hohen Verausgabung zusammenkommen. Ist nur die extrinsische Anforderung gegeben, aber die Person hat keine Leistungsansprüche an sich selbst, ist keine Gratifikationskrise vorhanden. Genauso auch umgekehrt, wenn hohe eigene Ansprüche auf eine nicht fordernde Arbeitsanforderung treffen.

Auf der anderen Seite steht die Gratifikation. Gratifikation meint Belohnungen im Sinne von Gehalt, Wertschätzung durch den Vorgesetzten und Kollegen, Aufstiegsmöglichkeiten und Arbeitsplatzsicherheit.

Herrscht ein Ungleichgewicht der beiden Seiten, zum Beispiel eine hohe Verausgabung zu einer niedrigen Bezahlung, so besteht, wissenschaftlich nachgewiesen, ein erhöhtes Krankheitsrisiko.

Die Gratifikationskrise bleibt erhalten und ist somit krankheitsförderlich, wenn

  • es keine Handlungsalternativen gibt
  • es aus strategischen Gründen akzeptiert wird
  • bestimmte Motivationsmuster gegeben sind („Überengagement“)

Die Gratifikationskrise gilt als eigenständiger Risikofaktor für die Entstehung von chronischen Erkrankungen. Es verdoppelt sich durch sie nachgewiesenermaßen das Risiko für die Entstehung von koronaren Herzkrankheiten, Depression und Muskel-Skelett-Erkrankungen.

 

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