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medizinische Leistungsdiagnostik

Angesichts der Häufigkeit plötzlicher Herztode im Sport erscheint ein regelmäßiges sportmedizinisches Screening für alle körperlich aktiven Menschen sinnvoll. Insbesondere Anfänger, Sportler mit Zustand nach Infekten oder längeren Verletzungspausen und Menschen mit positiver Familienanamnese (z. B. Herzinfarkt, Bluthochdruck oder Schlaganfall) sollten regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durchführen. Aber auch über lange Jahre aktive Menschen bleiben von krankhaften Veränderungen nicht verschont. Prominente Beispiele aus dem Triathlonsport sind Steffen Liebetrau (Myokarditis) und Torbjorn Sindballe (Aortenklappeninsuffizienz). Auch Norman Stadler, zweifacher IM-Hawaiisieger, hatte eine Erkrankung des Herzens.

Eine medizinische Diagnostik sollte jeder Sportler zu Beginn seiner Karriere planen und diese in regelmäßigen Abständen, z. B. alle 2 Jahre, durchführen lassen. Diese Untersuchung wird auch als Sporttauglichkeitsuntersuchung bezeichnet und in manchen Ländern im Vorfeld einer Wettkampfteilnahme von den Veranstaltern gefordert.

Inhaltlich sollten folgende Untersuchungen Standard sein:

  • ausführliche medizinische Anamnese,
  • körperlich orientierende Untersuchung,
  • Ruhe-EKG,
  • Belastungs-EKG,
  • Lungenfunktionstest (Bodyplethysmographie oder Spirometrie)

Die Elektrokardiographie (EKG) ist ein Verfahren zur Registrierung und Aufzeichnung der Erregungsbildung und -leitung des Herzens. Bei jedem Herzschlag kommt es zu elektrischen Potenzialänderungen (sog. Aktionspotenziale). Beim EKG werden diese mithilfe von Elektroden abgeleitet und aufgezeichnet. Es entsteht ein immer wiederkehrendes Bild der Herzerregung.

Ruhe-EKG

Die einfachste und häufigste Anwendung der Elektrokardiographie ist das Ruhe-EKG. Der Patient/Sportler liegt in Rückenlage ruhig auf einer Liege. Es werden vier Elektroden an den Extremitäten (Extremitätenableitungen) und sechs Elektroden am Brustkorb (Brustwandableitungen) angebracht und die Potenzialänderungen während einer Herzaktion abgeleitet und aufgezeichnet.

Belastungs-EKG

Ein Standard der sportmedizinischen Untersuchung ist das Belastungs-EKG (auch Ergometrie genannt). Der Patient/Sportler wird üblicherweise auf einem Fahrradergometer oder einem Laufband stufen- oder rampenförmig bis zur maximalen Ausbelastung belastet. Diese Untersuchung sollte möglichst sportartspezifisch und in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden. Bei medizinischen Fragestellungen wird die Fahrradergometrie aufgrund der störungsfreien Ableitungen und der Möglichkeit, während der Belastung den Blutdruck zu messen, bevorzugt.

Im Herzen befindet sich ein sogenanntes Reizbildungs- und Reizleitungssystem, in dem die elektrische Erregung entsteht und sich ausbreitet. Bei sportlich aktiven Menschen, insbesondere bei Ausdauersportlern, kann die Ruheherzfrequenz auf 40 bis 60 Schläge pro Minute, bei Hochleistungsausdauersportlern sogar auf 30 bis 40 S/min sinken.

Normales EKG
Abbildung - Normales EKG
(Quelle: Classen M., Diehl V. & Kochsiek K. Innere Medizin. 5. Auflage. Urban & Fischer 2004)

Beim Gesunden sieht die EKG-Kurve eines Herzschlags im Allgemeinen wie in der oberen Abbildung dargestellt aus, wobei auch Normvarianten auftreten können.

Die Elektrokardiographie erlaubt Aussagen über Herzrhythmus und ‑frequenz, Lagetyp des Herzens sowie Störungen der Erregungsbildung, -ausbreitung und -rückbildung. Durch Kurvenveränderungen im EKG lassen sich beispielsweise Erkrankungen wie Herzinfarkt, Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, Herzrhythmusstörungen, Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) und Herzbeutelentzündungen (Perikarditis) erkennen. Bei körperlich aktiven Menschen passt sich der Herzmuskel dem Training an.

Zusätzlich zu allen diagnostischen und medizinischen Möglichkeiten ist die Eigenverantwortung des einzelnen Sportlers ganz wesentlich. Dazu gehört beispielsweise, bei und nach Infekten eine Trainingspause einzuhalten.

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