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Leistungsdiagnostik für Fußballspieler

Die Leistungsdiagnostik spielt in der heutigen Zeit nicht nur bei den Leistungssportlern eine große Rolle, sondern gewinnt auch im Freizeit- und Breitensport sowie im Präventions- und Rehabilitationssport immer mehr an Bedeutung.

Da keine körperliche Universalleistungsfähigkeit existiert, gibt es mittlerweile eine Vielzahl von Methoden, um das Leistungsniveau der motorischen Fähigkeiten Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer zu ermitteln.

Worin und warum ist ein professioneller Fußballspieler besser als ein Amateurspieler? Ist er schneller, besitzt er bessere Ausdauer-fähigkeiten oder hat er Stärken in der Ballan- und -mitnahme? Antworten auf diese Fragen liefert die sportmedizinische Leistungsdiagnostik.

Es ist wichtig, die konditionelle Belastungsstruktur der untersuchten Sportart zu kennen, um logische, leistungsrelevante Merkmale zu erkennen, die einen bedeutenden Einfluss auf die Wettkampfleistung mit sich bringen. So ist beispielsweise die Reaktionsschnelligkeit in allen Sportspielarten leistungsbestimmend, da eine schnelle Reaktion über Sieg oder Niederlage entscheiden kann. Die Wichtigkeit der Ausdauer ist in vielen Sportarten offensichtlich, in den Sportspielen gleichermaßen wie beim Marathonlauf oder dem Skilanglauf. Ziel und Aufgabe der sportmedizinischen Leistungsbeurteilung ist daher das Sichtbarmachen von leistungsrelevanten sportartspezifischen Daten sowie die Überwachung und Kontrolle des Trainingsprozesses. Das regelmäßige Testen ist Grundvoraussetzung und einzige wissenschaftliche Grundlage zur Erstellung und Anpassung von Trainingsplänen.

Bei der Leistungsdiagnostik handelt es sich um die Erfassung von Teilkomponenten, die für eine Wettkampfleistung ausschlag-gebend sind. Um die erforderlichen Daten zu erhalten, sollten v. a. Methoden verwendet werden, die eine hohe Sportartaffinität und gleichzeitig eine ausreichende Testgüte aufweisen.

Spielsportarten wurden im Vergleich zu reinen Ausdauersportarten relativ spät leistungsdiagnostisch untersucht. Der Grund hierfür liegt in der Komplexität dieser Sportarten. Wie schon mehrfach erwähnt, ist der Fußballsport durch ein komplexes Anforderungsprofil aus technischen, taktischen und konditionellen Fähigkeiten gekennzeichnet. Dies stellt die Leistungsdiagnostik vor erhebliche Probleme, da die spezifische Belastungsstruktur nicht im Labor simuliert werden kann. In Mannschaftsspielsportarten wie Fußball sind zwar messbare Ergebnisse (Tore) vorhanden, jedoch ist die Anzahl der erzielten Tore kein direkter Indikator für eine Leistungserbringung bzw. Leistungssteigerung. Die erzielten Tore sind auch von nicht messbaren Umständen wie Gegnerstärke, taktischer Ausrichtung oder individuellen Schwächen abhängig. In erster Linie drückt sich die Leistung einer Mannschaft in der Zahl der erzielten Tore und dadurch erreichten Anzahl gewonnener Spiele aus – ein kausaler Zusammenhang zu beispielsweise einer um durchschnittlich drei Zentimeter verbesserten vertikalen Sprungkraftfähigkeit lässt sich auf den ersten Blick nicht erkennen.

Folglich werden die primär nicht ballgebundenen Fähigkeiten eines Fußballers, z. B. Sprints, Sprünge und Ausdauerläufe, selten analysiert und auch im Training meist nicht nach Analyseergebnissen systematisch umgesetzt – nicht mit Stoppuhr oder Maßband, nicht in Laktatwerten und oft nicht einmal jährlich. Dass ein hoher Grad an Sportartrelevanz gegeben ist, wenn sich bei einem Fußballspieler die Sprintzeiten, Sprunghöhen, Koordinationsmuster und Ausdauerfähigkeiten verbessern, ist vielen Trainern offenbar nicht vermittelbar; wahrscheinlich, weil ihnen grundlegende sportwissenschaftliche Kenntnisse aufgrund ihrer Provenienz fehlen (fachfremder Beruf, unzureichende Gewichtung in den Lizenzausbildungen, eigene Erfahrung unwissenschaftlichen Fußballtrainings als Aktiver).

 

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