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Lecithin (Phosphatidylcholin)

Lecithin gehört zur Gruppe der Phospholipide. Sie sind Bestandteile aller Gewebe und Organe im Körper. Hohe Gehalte finden sich im Knochenmark, Gehirn, Leber und Herz. Der Körper kann Lecithin in ausreichenden Mengen herstellen.

Es ist in vielen tierischen und pflanzlichen Lebensmitteln enthalten, wie Leber, Eiern, Sojabohnen, Erdnüssen und Weizenkeimen. Ansonsten wird es als Emulgator vielen Lebensmitteln wie z. B. Speiseeis, Schokolade, Margarine und Salatsoßen zugesetzt. Bei zahlreichen Körperfunktionen spielen Lecithin und die verwandte Substanz Cholin eine wichtige Rolle.

Lecithin ist für den Erhalt von Zellmembranen und der Funktionsfähigkeit von Zellen durch Synthese von Membrankomponenten wichtig. Cholin ist Bestandteil des Neurotransmitters Acetylcholin und damit an der Reizübertragung im Nervensystem beteiligt. Sie sind beteiligt beim Transport von Fetten und Nährstoffen durch die Zellwände.

Wegen ihrer vielfältigen Wirkungen werden Lecithin und Cholin als Allheilmittel angepriesen – sogar gegen Krebs und AIDS oder zur Senkung des Cholesterinspiegels. Diese hypothetischen Aussagen konnten allerdings bislang nicht wissenschaftlich belegt werden.

Neurodegenerative Erkrankungen

Untersuchungen haben gezeigt, dass Alzheimer-Patienten einen abnorm niedrigen Cholinspiegel im Gehirn haben. Positive Effekte wurden bei der Supplementation von Lecithin bei Schlaganfall-, Alzheimer- und Parkinsonpatienten beobachtet.

Einfluss auf Lern- und Gedächtnisleistung

Positive Effekte zeigten sich auch bei gesunden Erwachsenen im Durchschnittsalter von 65 Jahren. Eine Dosierung von 13,5 g Lecithin (entsprechend 500 mg Cholin) pro Tag über einen Zeitraum von 5 Wochen führte zu einer signifikanten Verbesserung der Gedächtnisleistung. Bei jüngeren Erwachsenen konnte kein derartiger Effekt festgestellt werden. Dies lässt vermuten, dass erst mit zunehmendem Alter zusätzliche Supplementierung mit Cholin positive Effekte auf die Gedächtnisleistung hat.

Schutz der Leber

Viele Befunde sprechen für den Nutzen einer ergänzenden Zufuhr von Lecithin bei Leberfunktionsstörungen und bei leberschädigenden Einflüssen z. B. durch bestimmte Medikamente oder durch Alkohol. Durch Mengen von 1-3 Gramm pro Tag konnte die Regeneration der Leber gefördert werden. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass es bei Cholinmangel zu einer Fettanreicherung in der Leber kommt.

Bedeutung im Sport

Studien konnten ein Absinken der Cholinkonzentration im Plasma nach Langzeitbelastungen feststellen. Durch die Gabe von Cholin oder Lecithin ließ sich dies verhindern. Ein positiver Einfluss von zusätzlichem Lecithin auf die Leistung konnte nicht festgestellt werden (von Allwörden et al. 1993, Buchmann et al. 2000).

Zufuhrempfehlung

290-360 mg Cholin pro Tag zu den Mahlzeiten. Freiverkäufliche Lecithin-Präparate enthalten überwiegend Sojalecithin in einer Dosierung von etwa 1 g als Tagesdosis. Sojalecithin besteht zu etwa 22 % aus Phosphatidylcholin. Daher entspricht dies nur einer Menge von 220 mg und ist damit zu gering.

 

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