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Laufstil - Mittelfußlauf

Der Mittelfußlauf ist die Lauftechnik, die mittlerweile von den meisten populären Lauftrainern (Dr. Matthias Marquardt, Andreas Butz, Peter Greif) propagiert und auch in deren Laufseminaren gelehrt und empfohlen wird.

Beim Mittelfußlauf setzt der ganze Fuß, beginnend mit dem Mittelfuß auf. Genauer setzt die Außenkante der Fußsohle als erstes mit einem flachen Winkel auf, der Fuß und die Unterschenkelmuskulatur federn den Aufsatz aktiv ab.

Lexikon | Laufstil-Mittelfußlauf

Mittelfußlauf

Im Aufsatz setzt der Fuß aus einer leichten Außenrotation mit dem Mittelfuß, beziehungsweise mittlerem Drittel auf. Die körpereigenen Dämpfungssysteme wie Pronation, Unterschenkelmuskulatur und leichte Innenrotation der Beinachse wirken dem Rückstoß des Bodens aktiv entgegen. Im Stütz liegt die ganze Fußsohle auf, die Gelenke der Streckerkette sind insgesamt leicht gebeugt, die Muskulatur der Streckerkette arbeitet, um den Körper zu stützen. Zum Abdruck hin rollt der Läufer über den Fuß nach vorne zum Großzehenballen ab und drückt sich mit einem langen Schritt nach vorne ab. Das Schwungbein zeigt einen deutlichen Kniehub, der zusammen mit der fast vollständigen Streckung in Sprunggelenk, Knie und Hüfte für einen raumgreifenden Schritt sorgt. Nach dem Abdruck schwingt der Oberschenkel mit aktivem Kniehub vor den Körperschwerpunkt, der Unterschenkel schwingt passiv mit. Mittelfußläufer favorisieren in der Regel Laufschuhe mit einer geringen Sprengung (Höhendifferenz zwischen Ferse und Vorfuß) und ohne stützende Technologien im Schuh (zum Beispiel Pronationsstütze, Torsionsstütze im Mittelfuß). Diese Schuhmerkmale behindern den oben beschriebenen Bewegungsablauf des Mittelfußlaufs und sind daher nicht für den Mittelfußläufer zu empfehlen.

Das Mittelfußlaufen wird als natürlicher Laufstil (zum Beispiel „natural running“) angesehen und bildet einen guten Kompromiss aus guter Vortriebsleistung und körperlicher Belastung. Natürlich muss ein Mittelfußläufer über eine gut ausgebildete Athletik vor allem der unteren Extremitäten verfügen. Hierzu zählen neben einer belastbaren Unterschenkelmuskulatur auch eine elastische Wadenmuskulatur. Dies macht den Mittelfußlauf zu einer Lauftechnik, die von schwachen Anfängern und langjährigen Fersenläufern mit „eingerosteten“ Bewegungsmustern kleinschrittig und behutsam erlernt werden sollte. Keinesfalls sollte der Laufstil von heute auf morgen komplett auf dem Mittelfußlauf umgestellt werden. Langfristig ist der Mittelfußlauf gut zu erlernen und zeigt durch den flachen Fußaufsatz eine gute Verträglichkeit für den Bewegungsapparat.

Der Mittelfußlauf bietet eine gute Vortriebsleistung bei einem aktiv-dynamischen Laufstil über kürzere und lange Distanzen, fordert aber eine entsprechend gute Funktionalität des Bewegungsapparates.

 

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