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L-Carnitin

Der Klassiker unter den Fatburnern stellt L-Carnitin dar, obwohl es sich bei dieser aminosäurenähnlichen Verbindung strenggenommen nicht um einen Fatburner, sondern vielmehr um einen Fetttransporter handelt.

Die Hauptaufgabe des L-Carnitins liegt im Fettstoffwechsel. Werbeaussagen wie „Ohne L-Carnitin keine Fettverbrennung“ sind daher richtig, allerdings darf das nicht gleichgesetzt werden mit der Aussage „Ohne L-Carnitin-Ergänzung keine Fettverbrennung“, die dem Kunden suggeriert werden soll. Fakt ist: Ohne L-Carnitin können aus dem Fettgewebe freigesetzte Fettsäuren nicht in die Mitochondrien eingeschleust werden, wo sie zum Zweck der Energiebereitstellung verbrannt werden. Fakt ist jedoch auch, dass L-Carnitin im Organismus synthetisiert werden kann, man somit nicht zwangsweise auf eine Zufuhr über die Ernährung angewiesen ist und dass L-Carnitin im Prozess der Fettverbrennung bzw. im Bereich des Fetttransportes nicht den limitierenden Faktor darstellt. Das bedeutet: Mit mehr L-Carnitin können nicht mehr Fettsäuren pro Zeiteinheit in die Mitochondrien transportiert werden.

Beispiel

Stellt man sich L-Carnitin als Taxi vor, Fettsäuren als Fahrgäste und das Einschleusen dieses Komplexes als Fahrt durch einen Tunnel, dann lässt sich der Vorgang der Fettverbrennung recht einfach darstellen:

Die Fahrgäste kommen über das Blut in die Muskelzellen. Dort benötigen sie ein Taxi, welches sie zum Ort der Fettverbrennung, also zu den Mitochondrien, bringt. Die Fettsäuren steigen ins L-Carnitin-Taxi (physiologisch betrachtet werden sie mit dem L-Carnitin verbunden), und die Fahrt geht los. Um durch die Mitochondrien hindurchzukommen, muss jedoch ein streng überwachter Tunnel durchquert werden. Durch diesen Tunnel darf nur eine bestimmte Anzahl vollbesetzter Taxen pro Zeiteinheit fahren. Wollen mehr Taxen hindurch, müssen diese warten. Es spielt also demnach keine Rolle, wie viele vollbesetzte Taxen vor dem Tunnel warten – pro Zeiteinheit kann nur eine vorbestimmte Menge hindurch, um die Fahrgäste auf der anderen Seite wieder auszuladen.

Lexikon | L-Carnitin-Stoffwechsel

L-Carnitin-Stoffwechsel

Eine L-Carnitin-Zufuhr über den Bedarf hinaus bringt für die Fettverbrennung keinerlei Vorteile. Wenn überhaupt, wäre eine L-Carnitin-Supplementierung zur Unterstützung der Fettverbrennung bei einem Mangel an L-Carnitin sinnvoll. Dies ist allerdings äußerst selten der Fall. Auch wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass L-Carnitin beim Fettabbau nur behilflich sein kann, wenn eine stark kalorienreduzierte und kohlenhydratarme Ernährung eingehalten wird. Und selbst dann scheint der Vorteil gegenüber einer Testgruppe ohne L-Carnitin-Einnahme ebenfalls gering zu sein.

Der chemische Vorgang beginnt mit der Aktivierung langkettiger Fettsäuren im Zytosol der Zelle, indem eine langkettige Fettsäure mit Coenzym-A reagiert und so zu Acyl-CoA wird. Mit Hilfe des Enzyms Carnitin-Palmityltransferase-1 wird das Acyl-CoA mit Carnitin verbunden und kann als Acyl-Carnitin die Mitochondrienwand durchdringen. Danach wird das Carnitin mittels Carnitin-Palmityltransferase-2 wieder abgespalten und die langkettige Fettsäure erneut mit Coenzym-A verbunden und zu Acyl-CoA aufgebaut, während das Carnitin ins Zytosol zurückkehrt. Acyl-CoA wird nun der ß-Oxidation und somit dem Energiebereitstellungs­prozess zugeführt. Übrig bleibt Acetyl-CoA, welches in die Atmungskette eingeschleust wird und CoA für weitere Prozesse liefert (unter Gewinnung von ATP). L-Carnitin ist also, biochemisch gesehen, nicht der Fatburner, als der es immer dargestellt wird.

Bedeutet dies nun, L-Carnitin sei nutzlos?

Keinesfalls! Nur die am meisten beworbene Eigenschaft als Fetttransporter und zur Unterstützung des Fettabbaus lässt sich so in ihrer Wirksamkeit durch die Einnahme L-Carnitin-haltiger Nahrungsergänzungen nicht vollkommen bestätigen. Jedoch besitzt L-Carnitin zahlreiche weitere positive und nützliche Eigenschaften, die diese Substanz insbesondere im gesundheitlichen Sinne sehr interessant erscheinen lassen. Auch Sportler können von L-Carnitin profitieren: So kann durch die regelmäßige Einnahme die Durchblutung verbessert und die Regeneration nach intensiven Trainingseinheiten beschleunigt werden; auch die Verringerung von Muskelkatersymptomen wird in Zusammenhang mit L-Carnitin gebracht.

Im Bereich der Präventivmedizin ist L-Carnitin ebenfalls eine beliebte Substanz, hauptsächlich als Antioxidans und schwerpunktmäßig im Bereich der Herzgesundheit. Denn wie sich herausgestellt hat, verbessert eine L-Carnitin-Einnahme möglicherweise die Durchblutung der Herzkranzgefäße.

Hinweis

Soll L-Carnitin supplementiert werden, ist eine langfristige und regelmäßige Einnahme unerlässlich. Eine Mindestzufuhr von 1-3 g täglich wird empfohlen. Mehr führt unter Umständen zu Magen-Darm-Beschwerden oder Durchfall. Mehr als 1.000 mg pro Einzelportion werden darüber hinaus vom Körper nur schlecht resorbiert.

Qualitativ hochwertiges L-Carnitin ist durch das CarniPure®-Symbol gekennzeichnet.

Bester Einnahmezeitpunkt:

  • Einzelportionen von 1.000 mg, verteilt auf 1-3 Mahlzeiten pro Tag

 

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