Koffein
Weiterer häufiger Bestandteil von Fettabbausupplementen ist Koffein, die weltweit am meisten konsumierte Droge. Tatsächlich stand Koffein bis 2004 sogar auf der Dopingliste der WADA, allerdings nur in sehr hoher Dosierung, die ohne ein hochdosiertes Ergänzungsmittel kaum zu erreichen wäre.
Chemisch gehört diese psychoaktive Substanz, welche vor allem in Kaffee und diversen Tees zu finden ist, zur Gruppe der Trimethylxanthine. Viele Hersteller von Nahrungsergänzungen drucken daher auch diese Bezeichnung auf ihre Etiketten, um den jeweiligen Produkten etwas Außergewöhnliches zuzuschreiben. Letztlich handelt es sich jedoch um eine Koffeinverbindung.
Dem Koffein werden mittlerweile viele unterschiedliche Wirkungen zugeschrieben, und tatsächlich ist diese Substanz sehr vielfältig in ihrer Funktion. Mehrere Auswirkungen einer Koffeineinnahme konnten auch wissenschaftlich abgesichert werden, so z. B. die anregende und aktivierende Eigenschaft. Koffein wird im Alltag hauptsächlich eingesetzt, um Ermüdungserscheinungen zu bekämpfen oder die Konzentration zu fördern. Koffein kann jedoch noch deutlich mehr und ist vielseitig einsetzbar, in nahezu jeder Sportart bzw. bei fast allen Zielsetzungen.
Wer Fett abbauen oder den Fettstoffwechsel bei einem Fettstoffwechseltraining auf Hochtouren bringen möchte, ist mit Koffein ebenso gut beraten wie ein (Schnell-)Kraftsportler, der seine Leistungsfähigkeit optimieren möchte. Denn Koffein unterstützt die Fettfreisetzung aus den Fettdepots, was auch den Einsatz in Fatburner-Ergänzungen erklärt. Die Kombination mit Grüntee-Extrakt, Forskolin und L-Carnitin gilt hier als besonders effektiv. Allerdings muss beachtet werden, dass sich solche Aussagen lediglich auf Praxiserfahrungen berufen. Wissenschaftliche Untersuchungen gibt es zu derartigen Produktkombinationen nicht, meist nur Studien der Herstellerfirma. Entsprechend skeptisch sollte man mit den Ergebnissen umgehen.
Für den Kraftsportler ist die Tatsache interessant, dass Koffein die Muskelkontraktionskraft positiv beeinflussen und erhöhen kann. Demnach sind nach einer Koffeinzufuhr höhere Kraftwerte zu erwarten, was zu einer Leistungssteigerung führen und zusammen mit der aktivierenden Wirkung die Trainingsintensität unterstützen könnte. Der Grund liegt in der verstärkten Ausschüttung von Adrenalin nach dem Koffeinkonsum. Koffein blockt bestimmte Rezeptoren im Körper, die die Ausschüttung von Adrenalin verhindern. Adrenalin ist auch der Schlüsselfaktor, wenn es um die Freisetzung freier Fettsäuren aus dem Körperfettgewebe geht. Dieser Effekt funktioniert jedoch nur, wenn der Insulinspiegel sehr niedrig und die Glykogenspeicher möglichst leer sind. Das bedeutet, Koffein funktioniert zum Fettabbau bzw. zur Fettfreisetzung in erster Linie kombiniert mit einer kohlenhydratarmen Ernährungsweise. Selbstverständlich kann auch nur dann Körperfett abgebaut werden, wenn ein entsprechendes Kaloriendefizit über Ernährung und sportliche Betätigung eingehalten wird. Geschieht dies, kann es schnell zu Heißhungerattacken kommen, insbesondere, wenn die Diät nicht optimal (zu aggressiv) gestaltet wurde. Koffein kann helfen, Fressanfälle zu verhindern, selbst wenn der Hunger noch so groß ist. Meist ist hierfür nicht einmal eine Supplementierung notwendig, sondern der Verzehr von Kaffee reicht aus.
Auch der leicht diuretische Effekt von Koffein kann sich günstig auf die Gewichtsentwicklung auswirken. Allerdings muss hierbei beachtet werden, dass es sich in diesem Fall nicht um verlorenes Fettgewicht, sondern um verlorenes Wassergewicht handelt. Spielt die reine Gewichtsabnahme eine Rolle, ist dies nicht relevant, wohl jedoch, wenn es explizit um den Abbau von Körperfett geht. Gleichzeitig muss im Hinterkopf behalten werden, dass ein Flüssigkeitsverlust immer mit Leistungseinbußen einhergeht. Wird Koffein zwecks der anregenden Wirkung eingesetzt, sollte parallel zur Einnahme unbedingt genügend getrunken werden.
Eine Koffeineinnahme zur Leistungssteigerung sollte nur phasenweise erfolgen, da auf Dauer ein gewisser Gewöhnungseffekt eintritt. Wird dies beobachtet, hilft eine Desensibilisierungsphase, während der keinerlei koffeinhaltige Produkte konsumiert werden, um die Rezeptoren im Körper wieder vom Koffein zu befreien. Hierzu reicht in der Regel eine Abstinenz von 7-10 Tagen aus.
Auch zur Reduktion der Nebenwirkungen ist eine regelmäßige Einnahmepause sinnvoll. Denn ein hoher Koffeinkonsum führt u. a. aufgrund der hohen Adrenalinausschüttung unter Umständen zu Schlaflosigkeit, Herzrasen oder Bluthochdruck durch Verengung der Blutgefäße.
Hinweis
Koffeinempfindliche Personen sollten von einer Koffein-Supplementierung Abstand nehmen. Alle weiteren Personen sollten mit geringen Dosierungen beginnen, etwa 50-100 mg pro Einzelportion. Eine Einzeldosierung von 200-400 mg sollte nur in Ausnahmefällen überschritten und mit einem Arzt abgeklärt werden.
Zu beachten ist außerdem, dass Koffeintabletten im Vergleich zu Kaffee stärker wirken können. Die gleiche Menge an Koffein kann also in Form von Supplementen ganz andere Wirkungen besitzen als das Trinken von Kaffee.
Stimulierende Aktivität von Koffein und Guarana
Beste Einnahmezeitpunkte:
- Zur Vermeidung von Ermüdungserscheinungen vor entsprechenden Aktivitäten
- Etwa 30 Minuten vor intensiven Trainingseinheiten
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