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Hochmolekulare Stärke

Hochmolekulare Stärke ist mittlerweile der neue Trend und Standard im Bereich der Kohlenhydrate in der Sporternährung. Während es sich bei Maltodextrin um eine hydrolysierte Stärke handelt, bei der lange Stärkeketten in kleinere Fragmente geteilt wurden, verhält es sich bei hochmolekularer Stärke genau andersherum. Hier liegt die komplette Stärke vor, die sich im Körper wie eine Art Trojanisches Pferd verhält. Dadurch wird die Magenverweildauer enorm verkürzt, und mehr Energie kann pro Zeiteinheit vom Magen in den Darm gelangen, wo hauptsächlich die Spaltung der Stärke stattfindet und die Aufnahme der Glukose erfolgt.

Der Magen kann nur eine bestimmte Menge an Kohlenhydraten pro Zeiteinheit in den Darm befördern. Dabei wird jedoch nicht die gesamte Glukose als Referenz herangezogen, sondern der Organismus hat eine bestimmte Verarbeitungsgeschwindigkeit pro Molekül. Konsumiert man reine Glukose, befinden sich schnell sehr viele einzelne Glukosemoleküle im Magen, die nun nach und nach an den Darm abgegeben werden. Das Gewicht eines solchen einzelnen Glukosemoleküls ist dabei sehr gering. Bei der hochmolekularen Stärke handelt es sich um eine komplexe Verkettung vieler Glukosemoleküle. Dieser verästelte Glukosekomplex wird vom Magen jedoch nur als ein Molekül verarbeitet. Nimmt man nun an, der Magen könne pro Zeiteinheit ein Molekül in den Darm überführen, so bedeutet das bei reiner Glukose, dass lediglich ein einziges Glukosemolekül vom Magen in den Darm gelangt. Bei hochmolekularer Stärke hingegen handelt es sich um einen Zusammenschluss bzw. ein komplexes Molekül aus sehr großer Menge Glukose, welche jedoch als ein Molekül verarbeitet wird. Somit kann bei hochmolekularer Stärke pro Zeiteinheit mehr Glukose in den Darm gelangen. Durch die große Menge an Glukose ist das Molekulargewicht der hochmolekularen Stärke deutlich höher als bei einem einzigen Glukosemolekül. Je höher das Molekulargewicht, desto mehr Glukose enthält jedes Teilchen. Die bekannteste hochmolekulare Stärke ist Vitargo®, eine Amylopektin-Gersten-Stärke. Laut Hersteller ist das Molekulargewicht von Vitargo® etwa um den Faktor 100 höher als das herkömmlicher Kohlenhydrate, die in Sportgetränken eingesetzt werden (meist Dextrose und/oder Maltodextrin). Außerdem ist die Osmolalität von Vitargo® sehr niedrig, was zusätzlich die Magenpassage beschleunigt.

Es konnte wissenschaftlich belegt werden, dass hochmolekulare Stärke, gelöst in Wasser, sowohl zu einer schnelleren Magenpassage als auch zu einer schnelleren Wiederauffüllung der Glykogenspeicher führen kann.

Zum Einsatz kommt hochmolekulare Stärke in der Sporternährung meist bei der Herstellung von Sportgetränken. Durch die niedrigere Osmolalität kann jedoch im Vergleich zu Glukose oder Maltodextrin mehr hochmolekulare Stärke verwendet werden, um in einem isotonischen Bereich zu bleiben. Im Vergleich mit z. B. Maltodextrin ist es demnach möglich, mit hochmolekularer Stärke mehr Energie in eine Menge an Flüssigkeit zu bringen, ohne dabei in den hypertonen Bereich zu gelangen. Auch in Regenerationsdrinks oder Kohlenhydrat-Kreatin-Mischgetränken kommt diese Stärke häufig zum Einsatz, um den Kreatintransport in die Muskelzellen zu fördern und die Glykogenresynthese zu beschleunigen. Allerdings finden sich mittlerweile auch Riegel und Energie-Gels mit erhöhtem Anteil hochmolekularer Stärke auf dem Markt.

Die genaue Dosierung orientiert sich an der Kohlenhydratmenge der normalen Ernährung und der individuellen Verträglichkeit.

Hinweis

Hochmolekulare Stärke ist sehr effektiv in ihrer Anwendung für Sportler für die beschriebenen Einsatzmöglichkeiten. Aufgrund des hohen Preises und der meist geringen Auslastung der Glykogenspeicher bei Hobbyathleten empfiehlt sich der Einsatz jedoch hauptsächlich im leistungsorientierten Sportbereich.

Beste Einnahmezeitpunkte:

  1. Während des Trainings als hypo-/isotonischer Drink
  2. Unmittelbar nach dem Training zur Auffüllung der Glykogenspeicher
  3. Zur Auffüllung der Glykogenspeicher zwischen zwei zeitnah aufeinanderfolgenden Trainingseinheiten oder Wettkampfsituationen

 

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