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Fettgewebe

Das Fettgewebe ist die Sonderform des retikulären Bindegewebes mit hohem Fettgehalt und dient als Nahrungsreserve sowie als Schutz- und Stützfunktion. Durch die gute Isoliereigenschaft bietet Fettgewebe einen guten Wärmeschutz.

Das Fettgewebe unterteilt sich in weißes (univakuoläres) und braunes (plurivakuoläres) Fettgewebe.

Weißes Fettgewebe

Das weiße Fettgewebe stellt den Hauptteil des Körperfettes dar und findet sich u. a. in der Unterhaut, Achselhöhle, Nierenfettkapsel und im Handteller. Hier dient es als Baufett (druckelastische Polster) und Speicherfett (Kälteschutz, Wasserspeicher).

Das weiße Fettgewebe unterteilt sich wiederum in Baufett (= druckelastische Polster, z. B. Fettkapsel der Niere) und Speicherfett (= Depotfett).

Das Baufett befindet sich als Schutzpolster unabhängig vom Ernährungszustand an mechanisch stark beanspruchten Stellen, z. B. Gesäß, Fußsohle und Handinnenfläche.

Das Speicherfett ist, anders als das Baufett, abhängig vom Ernährungszustand und siedelt sich bei der Frau in erster Linie an Gesäß, Hüften und Beinen an, beim Mann vor allem am Bauch. Darüber hinaus umhüllt das in der Bauchhöhle eingelagerte Fett (Viszeralfett) die inneren Organe und dient bei Nahrungsmangel als Energiereserve. Bei einem Zuviel wird es durch Vergrößerung des Bauchvolumens sichtbar.

Weißes Fettgewebe entwickelt sich bereits in den ersten Lebensjahren, weshalb es schwieriger ist, dieses angesammelte Fett später wieder loszuwerden. Es kann zwar die Größe der Zellen (Adipozyten) verkleinert werden, die Anzahl bleibt jedoch erhalten.

Braunes Fettgewebe

Das braune Fettgewebe bildet sich nur im Fetus. Beim erwachsenen Menschen findet sich das braune Fettgewebe nur in unbedeutender Menge, denn es erfüllt in den ersten Lebensmonaten nach der Geburt die überlebenswichtige Funktion als Wärmedepot.

Das braune Fettgewebe entsteht bereits in der Embryonalperiode in der 4. bis 8. Schwangerschaftswoche. Die Hauptfunktion der Adipozyten des braunen Fettgewebes ist die Wärmeproduktion, eine überlebenswichtige Funktion für das Neugeborene. Die Menge der braunen Fettzellen ist deutlich kleiner als die der weißen. Am größten ist der Anteil beim Neugeborenen, danach nimmt er rasch ab.

Das Fettgewebe hat nicht nur die Funktion als Speicher, sondern auch als endokrines Organ, das Hormone wie das Leptin produziert. Über die Blutbahn gelangt Leptin durch die Blut-Hirn-Schranke und verteilt sich in der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit (Liquor). Es nimmt unmittelbar Einfluss auf das Essverhalten, weil es ein Sättigungsgefühl signalisiert, und die Thermogenese.

Fettzellen

Fakten:

  • Fettzellen können sich bei Bedarf vermehren.
  • Fett wird subkutan (im Unterhautgewebe) und viszeral (zwischen den Organen als Positionshilfe) eingelagert. Fettzellen vermehren sich in bestimmten Lebensphasen, etwa in den beiden ersten Jahren der Pubertät, in den letzten 6 Wochen vor der Geburt (Essen für zwei) und im ersten Jahr nach der Geburt.
  • Die weiblichen Fettdepots entstehen vor allem mit dem Einsetzen der Pubertät und der damit verbundenen Östrogenproduktion. Das Positive daran: Die weiblichen Rundungen formen sich. Je größer die Umfangsdifferenz von Taille zu Hüfte, als umso fruchtbarer, gesünder und genetisch wertvoller wird die Frau von ihrem potenziellen Partner eingeschätzt. Erst mit Eintritt der Wechseljahre bilden sich die Fettzellen langsam wieder zurück. Fettgewebe hat bei gleichem Gewicht 1/3 mehr Volumen als die Muskulatur. 1 kg Körperfett entspricht einem Energiegehalt von 7.000 kcal.
  • Zuviel Fett schränkt die Lebensqualität erheblich ein, denn es verformt die Figur und belastet Gelenke und Wirbelsäule sowie Herz und Gefäße (Cholesterin-Arteriosklerose). Zugleich ist Fett eine Energiequelle, ein sogenannter Schutzfaktor, wenn der Kohlehydratvorrat (Glykogenvorrat) für die Energiebereitstellung nicht mehr ausreicht.
  • Bei Adipositas ist nicht nur der Füllungszustand (hypertrophische Fettsucht/Erwachsenenadipositas) sondern auch die Zahl der Fettzellen (hyperplastische Fettsucht/Kinderadipositas) erhöht. Ursache Nr. 1 ist die erhöhte Kalorienzufuhr mit der Folge einer erhöhten Insulinkonzentration im Blut und der daraus entstehenden Insulinresistenz der Gewebe. Ursache Nr. 2 ist die übermäßige Fettaufnahme. Ursache Nr. 3 kann in hormonellen Einflüssen liegen oder in der Stoffumsatzrate.

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