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Fehlformen des Fußes

Der Aufbau des Fußes besteht aus einer sehr komplexen Biomechanik. Eine große Anzahl von Bändern und Sehnen verbinden die einzelnen Knochen und Knöchelchen des Fußes. Das Sprungbein (Talus) bildet mit den unteren Gelenkflächen von Schien- und Wadenbein das obere Sprunggelenk. Das Fersenbein bildet zusammen mit dem oben aufliegenden Sprungbein sowie dem innen anschließenden Kahnbein das untere Sprunggelenk. Diese zwei Hauptgelenke ermöglichen dem Fuß, sich durch Dorsalextension, Plantarflexion, Supination und Pronation an jede Art von Untergrund anzupassen. Über den Tastsinn in der Fußsohle kann die Beschaffenheit des Bodens wahrgenommen werden.

Der Fuß wird durch ein Quer- und ein Längsgewölbe (medial und lateral) gestützt und gehalten. Durch die Gewölbe entsteht eine sogenannte 3-Punkte-Belastung (Großzehenballen, Kleinzehenballen und Ferse), durch welche eine ideale Druckverteilung des zu tragenden Körpergewichtes und eine optimale Basis für eine korrekte Beinachse ermöglicht wird.

Fehlformen des Fußes können durch Übergewicht, Muskel-Dysbalancen, falsche Bewegungsstereotypen oder falsches Schuhwerk entstehen. Als Fehlformen können Hohlfuß, Spreizfuß, Senkfuß, Knickfuß und Knicksenkfuß (Plattfuß) sowie Hallux valgus (Schiefzehe), Hammerzehen (krallenartige Beugung der Zehen), Krallenzehen bzw. Klauenzehen (Verrenkung des Zehengrundgelenks) entstehen.

HohlfußDer Hohlfuß ist vom äußeren Erscheinungsbild her das Gegenstück zum Plattfuß. Die innere Längswölbung ist übermäßig erhöht, wodurch sich der Auftritt des Fußes verlagert. Der Fußballen wird vermehrt beansprucht, was zu starken Schmerzen führt. Es entstehen Druckstellen auf dem Fußrücken, an der Fußsohle des Ballens und an den Zehen. Die meisten Beschwerden gehen in der Regel vom Vorfuß aus.

SpreizfußDurch das Absinken des vorderen Quergewölbes zwischen der 1. und der 5. Zehe verbreitert sich der Fuß im vorderen Anteil fächerförmig. Dadurch kann es durch ein verändertes Abrollen des Fußes zur Bildung eines Hallux valgus sowie zu Hammerzehen kommen.

SenkfußAufgrund von falschen Belastungen kommt es zur Abflachung des medialen Längsgewölbes. Durch die starke Dehnung von Sehnen und Bändern kommt es fast zwangsweise durch das Tiefertreten des Fersenbeins zum Knickfuß, in weiterer Folge ist ein Übergang zum Plattfuß möglich.

KnickfußBeim Knickfuß knicken Sprung- und Fersenbein nach außen, und das mediale Längsgewölbe senkt sich ab. Bei Knickfüßen nutzen sich die Innenseiten der Schuhsohlen verstärkt ab. Das nächste Stadium, in welchem das Längsgewölbe dann völlig aufsetzt, ist der Knicksenkfuß oder auch Plattfuß.

Knicksenkfuß (Plattfuß)Hier ist selbst in unbelastetem Zustand die gesamte Fußsohle platt. Es ist keine Federung des Schrittes mehr möglich, wodurch der typische Plattfußgang – ein Enten- oder Watschelgang – entsteht.

Fast jede Art von Fußveränderung wirkt sich letztendlich auf die Haltung aus. Auch falsches Schuhwerk kann entsprechende Reaktionen des Körpers hervorrufen. Falsche Bewegungsstereotypen beim Gehen, eine unökonomische Statik und schmerzende Füße wirken sich auf Gangart, Haltung und optische Erscheinung aus.

Fußfehlstellungen lassen sich häufig nur durch entsprechende Einlagen oder, in schlimmeren Fällen, durch eine Operation beseitigen. Trotz allem sollte man sich (auch bei gesunden Füßen) den eigenen Füßen mehr widmen. Hierzu ist nicht immer ein spezielles Training unter Anleitung nötig. Auch eine regelmäßige Fußgymnastik, die zu Hause durchführbar ist, kann viel bewirken. Im Folgenden sind ein paar Übungen aufgeführt:

  • Greifen Sie mit den Zehen nach Gegenständen (Münzen, Steinen, Muscheln, Pappbechern oder Handtüchern). Dabei werden die oft unterentwickelten Zehenbeuger gefordert und das Quer- und Längsgewölbe des Fußes wird trainiert.
  • Balancieren Sie über ein dickes Seil und versuchen Sie, das Seil mit den Füßen zu umschließen. Auch das moderne Slackline ist ein ideales Fußtraining (neben der koordinativen Schulung).
  • Halbieren Sie einen Tennisball. Stellen Sie den Fuß nun auf die Ballhälfte und versuchen Sie ihn mit dem Fuß zu umschließen.
  • Nehmen Sie einen Stift oder einen Pinsel zwischen die Zehen und versuchen Sie, ein Bild mit ihren Füßen zu malen.

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