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Entschlackungskur und Fasten

Beim Fasten wird auf Nahrungsaufnahme verzichtet. Man trinkt nur, z. B. Wasser, Tee und Molke. Darüber hinaus gibt es viele Abwandlungen von Fastenkuren. Sie stellen keine Diät dar sondern vielmehr ein Gesundheitsritual, bei dem man auch nicht hungert. Unter religiösen Aspekten hat das Fasten eine besondere Bedeutung: Reinigung des Körpers, Klärung des Geistes, Verzicht und bewusste Hinwendung zu Spiritualität.

In den traditionellen hinduistischen Behandlungsmethoden des Ayurveda verbirgt sich hinter dem Begriff Panchakarma die uns bekannte Entschlackung. Panchakarma bedeutet in etwa fünffache Handlung: Der Körper wird auf fünf verschiedene Arten behandelt bzw. gereinigt. Bei chronischen Krankheiten wie Asthma, Rheuma, Allergien oder Bluthochdruck hat sich diese Art der Entschlackungskur bewährt.

Bei uns stellt das Fasten eine Entschlackungskur dar, einen natürlichen Weg, Schlacken und Gifte, die der Körper meist jahrelang gespeichert hat, loszuwerden. Fasten ist aber auch ein idealer Einstieg in ein verändertes Ernährungsprogramm, in eine gesündere, vollwertigere und basenreiche Ernährungsweise.

Eine kurze Fastenperiode dauert 1 Woche. Was darüber hinausgeht, nämlich bis zu 4 Wochen, zählt zum therapeutischen Fasten/Heilfasten bei chronischen Erkrankungen und sollte ausschließlich unter ärztlicher Aufsicht und Kontrolle erfolgen.

Außerdem sollte man auch nicht ohne ärztliche Aufsicht fasten, wenn man

  • nach einer Krankheit oder Operation noch nicht wieder fit ist,
  • sich überfordert, gereizt oder erschöpft fühlt,
  • unter Depressionen leidet,
  • an chronischen Krankheiten leidet, z. B. Schilddrüsenüber- oder Schilddrüsenunterfunktion, Leberzirrhose, Niereninsuffizienz oder Krebs,
  • ein erhöhtes Krankheitsrisiko aufgrund von Bluthochdruck, erhöhten Zucker-, Harnstoff-, Blutfett- und/oder Cholesterinwerten hat,
  • regelmäßig Medikamente einnimmt,
  • schwanger ist oder stillt.

Zitat des berühmtesten Arztes der Antike, Hippokrates:

„Wer kräftig bleiben möchte, gesund und jung, und sein Leben verlängern will, der übe Zurückhaltung in allem, atme frische Luft, pflege seine Haut, bewege sich täglich, behalte den Kopf kühl und die Füße warm und heile seine Übel eher durch das Fasten als durch Medizin.“

Fastenformen und -regeln

Vor und nach dem Fasten gilt es einige Regeln zu beachten, um die Enthaltsamkeit bei der Nahrungsaufnahme nicht umsonst durchgehalten zu haben.

Vor dem Fasten sollte ein Entlastungstag mit reichlich Rohkost und Obst eingelegt werden, um den Körper auf die folgenden Fastentage vorzubereiten.

Während des Fastens kann der Vorgang der Entsäuerung mit folgenden Maßnahmen unterstützt werden:

  • ausgewogenes und moderates/sanftes Herzkreislauftraining (keine Überlastung!),
  • regelmäßige Saunagänge (basische Mineralien, in Wasser gelöst, vor und nach den Saunagängen trinken),
  • Leberwickel zur Stärkung der Leber,
  • basische Körperpflege (basische Vollbäder) und
  • Anti-Stress-Maßnahmen durch Entspannungstechniken (z. B. Autogenes Training, Atemübungen, Yoga, Qi Gong etc.), Spaziergänge in der Natur, Entspannungsmusik hören und/oder Ruheinseln schaffen.

Nach dem Fasten sollte das Ernährungsprogramm entsprechend angepasst werden:

  • mehr Obst, Gemüse, Salate, Kartoffeln etc. in den Essensplan aufnehmen,
  • empfohlen werden Lebensmittel mit einem maximalen Eiweißanteil von 15 %,
  • nur 1/3 der Eiweißaufnahme sollte aus Fleisch, Wurst, Fisch, Eiern und Milchprodukten stammen, der Rest sollte aus Pflanzen und Getreide bestehen,
  • sparsam mit Salz und Fett umgehen,
  • Vollkorn- statt Weißmehlprodukte,
  • insgesamt sind qualitativ hochwertigere Lebensmittel vorzuziehen, welche zudem schonend und so naturbelassen wie möglich zubereitet werden.

Für das eigentliche Fastenprogramm bieten sich folgende Varianten an:

1.) Nulldiät

Hier werden nur

  • Quell- und Mineralwasser,
  • Kräutertees oder Rohsäfte (frisch gepresste Obst- oder Gemüsesäfte) oder
  • Molke getrunken.

2.) Tee-Saft-Fasten nach Buchinger

Diese Fastenform wird häufig empfohlen, weil der Organismus während des Fastens reichlich mit Basen versorgt wird. Kräutertees, Gemüsebrühen, Obst- und Gemüsesäfte sind erlaubt.

Gefahren beim Fasten

Beim Fasten werden viele Säuren im Körper frei, deshalb ist es wichtig, die Säureflut durch eine besonders hohe Aufnahme von Basen auszugleichen, z. B. in Form von Basenbrühen oder basischen Mineralstoffmischungen.

Für ein langfristiges Abnehmen ist Fasten untauglich, weil es zu einem Nährstoffmangel kommt. Wenn zudem kein Lernerfolg erfolgt und die Ernährungsweise im Anschluss geändert wird, besteht ein hohes Risiko für den Jo-Jo-Effekt, weil der Körper auf Sparflamme schaltet und bei Rückkehr zur normalen Essensweise umso stärker verwertet und schneller wieder Gewicht ansetzt.

Jo-Jo-Effekt

Wer immer wieder Diäten macht, kennt das Sinken und das darauf schnell wieder folgende Hochgehen der Gewichtsanzeige auf der Waage, ähnlich einem Jo-Jo, das sich schnell und immer wieder auf und ab bewegt. Der Körper ist nach einer Diät leichter und braucht weniger Energie als vor dem Abnehmen. Muskeln sind die Energieverwerter, doch während einer Gewichtsreduktion wird eben meist auch Muskelgewebe abgebaut, vor allem dann, wenn der Bewegungsfaktor zu kurz kommt. Dies sowie eine radikale Unterversorgung mit Kalorien lassen den Grundumsatz sinken. Der Körper ist also gezwungen, sich entsprechend anzupassen und auf Sparflamme zu schalten, um sein Überleben zu sichern. Dieser Vorgang bildet die Basis für die rasante Gewichtszunahme, sobald die alten Ernährungs- und Lebensgewohnheiten nach der Diät wieder aufgenommen werden.

 

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