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BORG-Skala

Die Borg-Skala, auch bekannt als Borg-RPE-Skala oder Borg-Skala der gefühlten Anstrengung, ist eine numerische Skala, die verwendet wird, um die empfundene Anstrengung während körperlicher Aktivitäten zu bewerten. Sie wurde von dem schwedischen Forscher Dr. Gunnar Borg entwickelt und ist mittlerweile in vielen Sport- und Gesundheitsbereichen weit verbreitet.

Die Borg-Skala hilft unter anderem Probanden, Sportlern und Patienten dabei auszudrücken und einzuschätzen, wie sehr ihr Körper während einer Aktivität arbeitet. Mit dem subjektiven Anstrengungsempfinden im Rahmen der BORG-Skala können dabei sowohl globale als auch regionale Empfindungen abgeschätzt werden (z. B. muskuläre Anstrengung, isometrische Belastung oder Dyspnoe). Hierzu arbeitet die BORG-Skala mit der sogenannten RPE.

Was ist RPE? RPE steht für „Rate of Perceived Extertion“, was sich auf Deutsch in „gefühlte Anstrengung“ übersetzen lässt. Hierzu wird die empfundene Anstrengung während des Trainings auf einer RPE Scale von 6-20 (Original) oder 0 bis 10 (überarbeitete Variante) bewertet. Dabei bedeuten höhere Zahlen eine höhere wahrgenommene Anstrengung. Die Bedeutung von RPE im Kontext von Sport und Gesundheit liegt vor allem darin, das Training zu steuern und sicherzustellen, dass die Intensität angemessen ist und den Trainingszielen entspricht. Einfluss auf die RPE haben dabei unter anderem der Herzschlag, die Atmung, das Schwitzen und der generelle Ermüdungszustand.

Wie bereits thematisiert unterscheidet man grundsätzlich zwischen zwei Hauptvarianten der Borg-Skala. Der Originalversion mit einer Skala von 6-20 und einer überarbeiteten Variante von 0-10. Letztere wird vor allem dann eingesetzt, wenn es um spezifische Bereiche geht, die sich isolierter betrachten lassen (z.B. um Muskelgruppen/Übungen im Bodybuilding). Die Borg-Skala von 6-20 kommt hingegen vor allem dann zum Einsatz, wenn es um allgemeinere Zustände geht (z.B. im Ausdauersport).

6

überhaupt keine Anstrengung

7

 

8

extrem locker

9

 

10

sehr locker

11

locker

12

 

13

ein wenig anstrengend

14

 

15

anstrengend

16

 

17

sehr anstrengend

18

 

19

extrem anstrengend

20

maximale Anstrengung

Klassische Borg-Skala

Vor einer Belastungsuntersuchung (z. B. einem Stufentest) wird der Proband/Patient über die Skala des Anstrengungsempfindens informiert. Die Skala dieser RPE-Werte wird während der Belastung in Augenhöhe gehalten. Der Proband gibt in der Endphase einer Belastungsstufe an, wie anstrengend das Fahrradfahren, Laufen etc. für ihn ist. Er soll die entsprechende Zahl nennen oder darauf zeigen, die beschreibenden Worte dienen zur Orientierung.

Mit der Borg-Skala lässt sich durch Multiplikation mit 10 die zugehörige Herzfrequenz unter dynamischer Belastung näherungsweise bestimmen (Skalenwert x 10 = Herzfrequenz). In der Praxis zeigt sich jedoch keine signifikante Übereinstimmung vom Borg-Wert. Die anaerobe Schwelle wird z. B. häufig bei einem Borg-Wert von 12-13 erreicht. Die tatsächlichen Werte liegen meist jedoch höher. Ein Verzicht auf begleitende Herzfrequenzmessung während der Diagnostik und eine Ableitung der Belastungsherzfrequenzen anhand der Borg-Werte können daher nicht empfohlen werden!

Im Reha-Sport werden Borg-Skala und RPE oft genutzt, um die richtige Intensität zu verschreiben. Aber auch in der Schmerzdiagnostik, beim Kraft- und Ausdauersport oder zur Messung von Fortschritten kann die Borg-Skala verwendet werden. Besonders nützlich ist sie aber vor allem in Bereichen, in denen man sich nicht auf Pulsmessgeräte verlassen kann, zum Beispiel weil Patienten Betablocker einnehmen, welche die Schlagfolge des Herzens senken und dadurch weniger verlässliche Rückschlüsse über die tatsächliche Anstrengung ermöglichen.

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