A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Biologischer Ergänzungswert

Durch Mischung verschiedener Proteinträger oder Anreicherung mit einzelnen Aminosäuren lässt sich das Aminosäuremuster verbessern. Dadurch steigt die biologische Wertigkeit (siehe Tabelle 15). Über diesen Aufwertungseffekt, den sogenannten biologischen Ergänzungswert, ist es möglich, durch den gleichzeitigen Verzehr pflanzlicher und tierischer Proteine eine biologische Wertigkeit zu erreichen, die höher liegt als die des Volleiproteins.

Mengenverhältnis (% Eiweiß)

Biologische Wertigkeit

36 % Vollei

+ 64 % Kartoffel

136 

75 % Milch

+ 25 % Weizenmehl

125 

60 % Vollei

+ 40 % Soja

124

68 % Vollei

+ 32 % Weizenmehl

123

76 % Vollei

+ 24 % Milch

119

51 % Milch

+ 49 % Kartoffel

114

88 % Vollei

+ 12 % Mais

114

78 % Rindfleisch

+ 22 % Kartoffel

114

35 % Vollei

+ 65 % Bohnen

109

52 % Bohnen

+ 48 % Mais

99

84 % Rindfleisch

+ 16 % Gelatine

98

Biologische Wertigkeit von Eiweißkombinationen

Geeignete Eiweißkombinationen in der Praxis sind z. B.: 

  • Kartoffeln mit Milchprodukten (z. B. Pellkartoffeln mit Kräuterquark, Kartoffelpüree)
  • Kartoffeln mit Hühnerei (z. B. Kartoffeln und Rührei)
  • Getreide mit Milchprodukten (z. B. Käsebrot)
  • Getreide mit Fleisch (z. B. Reis mit Hühnerfleisch)
  • Kartoffeln oder Getreide mit Fisch (z. B. Lachsfilet mit Kartoffel- oder Nudelgratin)

Den größten biologischen Ergänzungswert hat eine Mischung aus 1/3 Volleiprotein und 2/3 Kartoffelprotein. Sie erreicht eine biologische Wertigkeit von 136.

In der Praxis ist es jedoch bei der üblichen Ernährung keine Erfordernis, diesen Zusammenhängen Rechnung zu tragen. Denn die Proteinzufuhr überschreitet bei der derzeitigen Ernährungsweise ohnehin die Zufuhrempfehlungen. Selbst bei rein pflanzlicher, veganer Ernährung ist ein bewusstes Kombinieren verschiedener Nahrungsproteine überflüssig, wenn ein breites Spektrum an Lebensmitteln auf dem Speiseplan steht und der Energiebedarf angepasst ist.

Hinweis

Hülsenfrüchte, Fisch und Fleisch haben für sich gesehen eine hohe biologische Wertigkeit, sodass sie auch in Kombination sehr gute Werte ergeben. Mit einer abwechslungsreichen Ernährung lassen sich jedoch genügend Proteine aus verschiedenen Quellen aufnehmen, sodass eine gezielte Kombination der Proteinträger letztendlich keine Notwendigkeit mehr darstellt.

 

Du möchtest mehr über dieses Thema erfahren? Dann empfehlen wir dir die Online-Ausbildung "Ernährung C-Lizenz", in der die Themen Ernährungs- und Leistungsphysiologische Grundlagen, Bestimmung der Körperzusammensetzung, Energiegehalt, Zufuhrempfehlungen und Nährstoffe behandelt werden.

    Es gibt keine Einträge mit diesem Anfangsbuchstaben.