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Beweglichkeitstraining

Beweglichkeit charakterisiert die Bewegungsamplitude, die aktiv oder passiv bis zur Endstellung eines Gelenks eingenommen werden kann. Sie vereint zwei Teilkomponenten: Auf der einen Seite die Gelenkigkeit und auf der anderen Seite die Dehnfähigkeit. Gelenkigkeit beschreibt das Bewegungsausmaß, welches durch die Gelenkstruktur und das Gelenkspiel vorgegeben ist. Es ergeben sich minimale und maximale Winkelstellungen, die die an der Bewegung beteiligten Knochen einnehmen können. Dehnfähigkeit bezieht sich auf die Dehnbarkeit von Muskeln, Sehnen, Bändern und Gelenkkapseln. Diese dehnfähigen Organsysteme können Beugung und Streckung in den verschiedenen Gelenken bis zu einem maximalen Grad zulassen oder (im Fall einer teilweisen Unbeweglichkeit) auch einschränken.

Beim Training der Beweglichkeit geht es in erster Linie um eine Verbesserung der Dehnfähigkeit der Muskulatur, das heißt der Muskelfasern und deren bindegewebsartigen Hüllen. Sehnen, Bänder und Gelenkkapseln können nur bedingt in ihrem Dehnungsvermögen verbessert werden, da diese hauptsächlich für die Stabilisierung der Gelenke verantwortlich sind. Die Gelenkigkeit ergibt sich hingegen aus individuellen anatomischen Gegebenheiten, die durch Beweglichkeitstraining kaum verändert werden können.

Lexikon | Beweglichkeit setzt sich aus Gelenkigkeit und Dehnfähigkeit zusammenBeweglichkeit setzt sich aus Gelenkigkeit und Dehnfähigkeit zusammen 

Gelenkigkeit und Dehnfähigkeit werden durch verschiedene Faktoren, etwa Lebensalter und Tageszeit oder Aufwärmzustand und Umfang der Muskelmasse, beeinflusst. So kann sich mangelnde Beweglichkeit (Hypomobilität) beispielsweise aus Besonderheiten der Knochenstruktur oder verkürzten Muskeln ergeben. Der Hypomobilität steht die Hypermobilität gegenüber. Sie kann mit einer Instabilität des Gelenks einhergehen und sollte durch Dehnübungen nicht noch gefördert werden.

Die Verbesserung der Beweglichkeit kann sowohl gesundheitliche und ästhetische Bedeutung haben als auch der Leistungsoptimierung dienen.

Für allgemeine Bewegungen im Alltag braucht es in der Regel keine besonders ausgeprägte Beweglichkeit. Ein Beweglichkeitstraining ist aber dann sinnvoll, wenn sich eine funktionelle Unbeweglichkeit für einzelne Lebenssituationen ergibt (zum Beispiel das Anziehen eines Mantels oder das Aufsetzen einen Rucksacks). Oft stehen Bewegungseinbußen in engem Zusammenhang mit ungleichen Kräfteverhältnissen von Agonist (Spieler, arbeitender Muskel) und Antagonist (Gegenspieler). Dauerhafte funktionelle Unbeweglichkeit kann die Entstehung degenerativer Gelenkerkrankungen wie Arthrosen durch fehlstatische Belastungen begünstigen.

Aus ästhetischer Perspektive ermöglicht eine unbeeinträchtigte Beweglichkeit eine aufrechte Haltung, die zum äußeren Erscheinungsbild einer Person beiträgt. Beweglichkeit führt zu harmonischen Bewegungen und damit zu einer Verbesserung der ästhetischen Wirkung.

Die leistungsoptimierende Bedeutung ergibt sich aus der schnelleren, leichteren und ausdrucksvolleren Bewegung – insbesondere bei Übungen mit großem Bewegungsumfang. Der Spagat im Kunstturnen erfordert beispielsweise ein hohes Maß an Dehnfähigkeit und Gelenkigkeit. Die Fähigkeit, Bewegungen mit möglichst großem Bewegungsumfang auszuführen, trägt beim Tanzen oder bei der rhythmischen Sportgymnastik wesentlich zur Ästhetik bei, während die Fähigkeit, sowohl bei minimalen als auch bei maximalen Bewegungsumfängen große Kraft aufzubringen zum Beispiel eine der wesentlichen Voraussetzungen für das Sportklettern darstellt.

 

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