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Besenreiser und Varizen

Besenreiser treten besonders bei Frauen als deutlich sichtbare, rote oder violette Äderchen direkt in oder unter der Haut der Beine auf. Sie sind nicht schmerzhaft und medizinisch gesehen harmlos, können aber auf ein tiefer liegendes, ernsteres Venenleiden hinweisen.

Besenreiser sind meist Folge einer angeborenen oder aufgrund einer hormonellen Umstellung (z. B. Schwangerschaft) angeeigneten Bindegewebsschwäche oder einer starken Gewichtsreduktion.

Auftretende Besenreiser sollten in jedem Falle ärztlich untersucht werden (mittels Ultraschallgerät), um eventuell bereits in tieferen Bereichen gebildete Krampfadern (Varizen) frühzeitig zu erkennen. In diesem Falle müssen entsprechende Maßnahmen ergriffen werden, wie zum Beispiel mehr Bewegung, in einigen Fällen auch das Tragen von speziellen Kompressionsstrümpfen. Eine weitere Behandlungsmethode wäre die Verödung der entsprechenden Hauptvene. Wenn es sich nur um oberflächlich liegende vereinzelte Besenreiser handelt (bis 0,1 mm Durchmesser), können diese auch durch eine spezielle Laserbehandlung unsichtbar gemacht werden. Bei sehr ausgeprägten Krampfadern ist eine Operation manchmal nicht zu umgehen.

Bei einem ernsteren Venenleiden (meist eine vererbte Venenschwäche) wird das Blut nicht mehr ausreichend nach oben gepumpt; es versackt und verklumpt. Dadurch werden die Venenwände überdehnt, und die Venenklappen schließen nicht mehr richtig. Schwere oder schmerzende Beine, nächtliche Beinkrämpfe, Kribbeln und geschwollene Beine am Abend können ein Anzeichen sein. Wird dies nicht behandelt, verschlimmert sich das Venenleiden langsam weiter. Im nächsten Stadium tauchen blaurote Äderchen um die Knöchel und Unterschenkel auf, gefolgt von weiß-gelblichen Hautverfärbungen. Im letzten Stadium versumpft das Gewebe am Bein, und die ausreichende Sauerstoff- und Nährstoffversorgung der Haut ist nicht mehr gewährleistet. Bereits eine kleine Prellung von außen lässt ein schlecht heilendes Geschwür entstehen: das offene Bein.

Weitere hilfreiche Tipps bei Besenreisern und Varizen:

  • Die unbeliebten und meist zu Unrecht gefürchteten Kompressionsstrümpfe wirken unterstützend, wenn es an der Festigkeit des Bindegewebes mangelt. Durch das Zusammendrücken der Krampfadern werden die erweiterten Blutgefäße künstlich verkleinert, wodurch die Venenklappen wieder besser funktionieren.
  • Bewegung, Bewegung, Bewegung. Mindestens 30 Minuten am Tag: an der frischen Luft spazieren, wandern, Rad fahren; Schwimmen, Treppensteigen, spezielle Gymnastik (Venengymnastik) für die Wadenmuskulatur und vor allem abends.
  • Langes, starres Sitzen und Stehen vermeiden.
  • Kneippanwendungen und Wechselduschen (an den Füßen beginnend bis hoch zu den Leisten abduschen)
  • Die Beine sollten so häufig wie möglich hochgelegt werden.
  • Flaches Schuhwerk mit gutem Fußbett wählen. Frauen sollten höchstens leicht erhöhte Absätze tragen.
  • Ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung (Übergewicht, stopfende und blähende Kost lassen die Blutzirkulation in den Venen träge werden, wodurch sich die Symptome verschlimmern.
  • Vermeidung von übermäßigen Alkohol- und Nikotinkonsum, wodurch die Blutgefäße und eben auch die Beinvenen geschädigt werden.
  • Zu heiße Bäder, zu lange Sonnenbestrahlung und lange Saunagänge sollten vermieden werden. Saunagänge sollten möglichst kurz gehalten werden, an die anschließende Beinkühlung denken.
  • Auch das Massieren der Beine begünstigt eine Erweiterung der Beingefäße und sollte deshalb ebenfalls vermieden werden.
  • Bürstenmassagen an den Beinen können die Entwicklung von Besenreisern fördern.
  • Bei langen Autofahrten oder Flügen ist es ratsam, die Beine und Füße zwischendurch zu bewegen, damit keine Thrombose entsteht. Kompressionsstrümpfe sollten getragen werden.
  • Vorsicht bei einschnürenden Strümpfen oder Gürteln. Diese vermindern den venösen Blutfluss.
  • Beim Sitzen kann sich die harte Stuhlkante in die Unterseite der Oberschenkel drücken. Auch sollte man die Beine im Sitzen nicht frei hängen lassen oder übereinanderschlagen. Besser: Füße flach auf den Boden oder eine Fußstütze stellen.
  • Bei Gefährdung für offene Beine: Hautverletzungen sorgfältig vermeiden. Kritische Stellen und Geschwüre mittels Venenstrumpf oder einem Wickel mit Schaumgummi komprimieren.
  • Bei Schwangerschaft, Operationen und jeder längeren Bettruhe sollte der behandelnde Arzt über das Venenleiden informiert werden, damit er eine wirksame Thrombosevorbeugung in Betracht ziehen kann.
  • Bei der Behandlung mittels Wickel sollte beachtet werden, dass zu lockere Gummibinden keine Besserung bewirken. Stattdessen sind sogenannte Kurzzugbinden erforderlich. Wichtig ist vor allem die korrekte Wickeltechnik.

Tipp

Bei Besenreisern und Varizen (Krampfadern der Beine) sollten langes Stehen und starre Positionen vermieden werden. Viel Bewegung, Wechselbäder und leichte Streichmassagen können helfen. Übungen für die Wadenmuskulatur, im Schlaf leicht hochgelagerte Beine, Radfahren in Rückenlage sowie Spezialstrümpfe (Kompressionsstrümpfe) sind ebenfalls sinnvoll.

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