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Bedeutung von Wertschätzung

Der Selbstwert hängt stark mit der Wertschätzung zusammen. Wer sich selbst nicht wertschätzt, kann auch andere nicht wertschätzen und keine Wertschätzung annehmen.

„Um fremden Wert willig und frei anzuerkennen, muss man eigenen haben.“

Arthur Schopenhauer

Der mangelnden Wertschätzung wird in der Forschung eine Bedeutung bei der Entstehung vom Burnout zugeschrieben. Wertschätzung ist sowohl ein Produktivitätsfaktor als auch ein Gesundheitsfaktor. Dies zeigen auch die arbeitswissenschaftlichen Modelle wie zum Beispiel das Modell der Gratifikationskrise und das der Salutogenese.  

Es gibt viele verschiedene Definitionen von Wertschätzung. Hier einige Thesen vom Verständnis von Wertschätzung:

  • Wertschätzung ist geprägt durch subjektive Erfahrungen im biographischen Verlauf.
  • Wie Wertschätzung gegeben und angenommen wird, ist höchst individuell.
  • Jeder Mensch verfügt über ein sogenanntes Wertschätzungskonto, dessen Höhe das Gefühl der Wertschätzung bestimmt. Wertschätzung ist also nicht beständig.

Der Stand des persönlichen Wertschätzungskontos verändert sich ständig durch

  • Auffüllen durch Anerkennung, sinnvolle Arbeit etc.
  • Abnutzen durch Bedeutungsverlust, Prioritätenverschiebung etc.
  • Abfließen durch mangelnde Anerkennung, Abwertung etc.

Das Wertschätzungskonto wird durch unterschiedliche Bereiche beeinflusst:

  • Privatbereich (Familie, Kindheit, privates Umfeld)
  • Beruflicher Bereich (berufliche Rolle und Tätigkeit, Ausbildung)
  • Andere gesellschaftliche Bereiche (Institutionen, Staat, gesellschaftliche Rolle u. Ä.)
  • Ist ein Mangel in einem Bereich, so kann dieser nur bedingt von einem andere Bereich aufgefangen werden.
  • Wichtig ist die Unterscheidung von Anerkennung und Wertschätzung: Anerkennung braucht ein Gegenüber, das die Wichtigkeit spiegelt. Wertschätzung kommt aus dem Selbst heraus, geprägt von außen.

Wertschätzung im beruflichen Kontext

Ein wichtiger Bereich des Wertschätzungskontos ist der berufliche Bereich.

Die INQA-Studie 2006 zeigt, dass sich jeder 2. Arbeitgeber nicht wertgeschätzt und respektvoll von seiner Führungskraft behandelt fühlt. Dass Wertschätzung am Arbeitsplatz eine große Rolle spielt, zeigt eine Studie des Marktforschungsinstitut TNS Emnid, die danach fragt, was für Berufstätige in Deutschland die Arbeit attraktiv macht:

  • ca. 70 % nennen eine angemessene Bezahlung der geleisteten Arbeit (Männer 73 %, Frauen: 67 %)
  • ca. 56 % ist die Wertschätzung ihrer Arbeit wichtig (Männer: 57 %, Frauen: 55 %)
  • ca. 47 % geben die Aufgabenverteilung und die Definition der Kompetenzen bzw. der Verantwortung für den Arbeitsplatz an (Männer: 47 %, Frauen: 46 %)
  • Unter 30 % der Berufstätigen sind jeweils flexible Arbeitszeiten (Frauen: 38 %), gute Sozialleistungen sowie Weiterbildung und ‑qualifikation wichtig.

 Eine Arbeit mit Wertschätzungspotenzial

  • ist sinnvoll/sinngebend,
  • bietet Herausforderungen,
  • eröffnet Spielräume,
  • ermöglicht Erfolg und Anerkennung und
  • ermöglicht die Beteiligung der Beschäftigten bei der Gestaltung von Arbeitsabläufen und an Veränderungsprozessen.

Wertschätzung in Kommunikation und Haltung

Wertschätzung ist eine innere Haltung, die sich in der Kommunikation widerspiegelt. Diese innere Einstellung sollte immer vergegenwärtigt und den Menschen entsprechend begegnet werden:

  • Respekt in jeder Hinsicht
  • Jeder Mensch ist wertvoll und hat zum Beispiel eine freundliche Begrüßung verdient, egal wo er in der Unternehmenshierarchie steht.
  • Anerkennung zeigen, Lob für Leistung aussprechen
  • Wahrnehmung von Arbeitsleistung
  • Auch Kritik ist ein Ausdruck von Wertschätzung (Verhältnis Lob zu Kritik 3:1)
  • Vertrauen in die Mitarbeiter
  • Kontakt mit den Mitarbeitern halten: Interesse und Aufmerksamkeit auch als Menschen zeigen
  • unvoreingenommenes Zuhören ohne Bewertung und ablehnende und kritische Haltung
  • andere Meinungen ernst nehmen
  • Anmerkungen des Gegenübers in die eigenen Überlegungen einbeziehen, unabhängig von der sozialen und beruflichen Position

 

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