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Arginin

Bei Arginin handelt es sich um eine semi-essenziellen Aminosäuren. Insbesondere in Zeiten eines niedrigen Immunstatus kann Arginin zur essenziellen Aminosäure werden. Damit ist eine der wichtigsten Eigenschaften des Arginins bereits erklärt: Arginin ist ein wichtiges Immunstimulans. Bei eingeschränkter Immunfunktion oder einer sich ankündigenden Erkältung kann die Einnahme von Arginin das Immunsystem unterstützen.

Zudem ist Arginin eine wichtige Komponente im Stickoxid-Stoffwechsel. So ist Arginin Ausgangssubstanz für die Synthese von Stickoxid. Dieses wiederum weitet die Blutgefäße und sorgt für eine bessere Durchblutung, was den Einsatz als Blutdrucksenker im medizinischen Bereich rechtfertigt. Auch in diversen potenzsteigernden Mitteln ist Arginin enthalten. Denn eine verbesserte Durchblutung macht sich auch im Bereich der Geschlechtsorgane bemerkbar. Männer mit erektilen Dysfunktionen können daher von einer Arginineinnahme profitieren. Eine Erhöhung des Testosteronspiegels kann, obwohl häufig fälschlicherweise angenommen, nicht bestätigt werden.

Im sportiven Bereich wird Arginin hauptsächlich aufgrund der verbesserten Nährstoffversorgung der Muskulatur über die gesteigerte Durchblutung eingesetzt. Arginin fungiert somit als Vasodilator. Im Bodybuilding- und Kraftsportbereich möchte man außerdem vom dadurch gesteigerten Pumpgefühl profitieren. Arginin ist daher meist Hauptbestandteil diverser Pre-Workout-Booster, also Supplements, die gezielt vor dem Training eingenommen werden sollen und versprechen, Trainingsintensität und Leistungsfähigkeit zu steigern. In der Regel werden solche Nahrungsergänzungen in erster Linie aufgrund des guten Muskelgefühls während des Trainings eingesetzt. Darüber, ob Arginin, separat ergänzt, wirklich signifikant den Muskelaufbau fördert, kann nur spekuliert werden. Aus rein theoretischer Sicht könnte eine regelmäßige Arginineinnahme tatsächlich langfristige Vorteile in Bezug auf das Muskelwachstum bringen: Die verbesserte Nährstoffversorgung und Durchblutung der trainierten Muskeln kann zu schnellerer und besserer Regeneration und entsprechend gesteigerten Nährstoffeinlagerung führen. Hierfür muss die Einnahme jedoch über mehrere Monate hinweg erfolgen, kombiniert mit entsprechendem Training und der richtigen Nährstoffzufuhr über die Basisernährung. Eine anabole Wirkung kann Arginin nur in geringem Ausmaß zugesprochen werden, vielmehr bereitet die Argininsupplementierung den Weg für weitere anabole Prozesse.

Arginin ist eine insulinogene Aminosäure, denn Arginin kann die Ausschüttung des anabol wirkenden Hormons Insulin beeinflussen und fördern. Durch Kombination mit hochglykämischen Kohlenhydraten und leichtverdaulichem Protein kann dieser sowieso stattfindende Prozess effektiver gestaltet werden. Daher ist eine Arginineinnahme nicht nur vor dem Training interessant, sondern auch danach in Form eines Regenerationsdrinks.

Lange Zeit wurde Arginin auch als Stimulans für die Wachstumshormonausschüttung angepriesen. Diese Hoffnung kann jedoch aus wissenschaftlicher Sicht nur hochdosiertes, intravenös verabreichtes Arginin erfüllen: Bei einer entsprechenden Zufuhrmenge von 15-30 g konnten tatsächlich erhöhte Wachstumshormonwerte nachgewiesen werden. Auch oral eingenommenen Aminosäuren kann ein ähnlicher Effekt zugerechnet werden. Jedoch übersteigt die dafür notwendige Mindestzufuhrmenge die verträgliche Argininmenge bei Weitem. Bei 30 g oral eingenommenem Arginin würden sich schnell Magen-Darm-Probleme und toxische Begleiterscheinungen bemerkbar machen. Auch die Ausprägung von Herpes ist keine Seltenheit bei einer überhöhten Arginineinnahme. Wer generell empfindlich reagiert, kann dies schon bei einer Einnahmemenge von etwa 3-5 g täglich beobachten.

In den letzten Jahren war es beim Arginin wie bei vielen anderen Supplements

Die einfachen Basics sind aus der Mode gekommen, und stattdessen sind spektakulär klingende Formen in den Vordergrund gerückt. Bei Arginin ist das in erster Linie das AAKG, also Arginin-Alpha-Ketoglutarat. Allein der Name lässt sich von der Industrie besser vermarkten als Arginin, dabei darf aber vom informierten Anwender eines nicht vergessen werden: Es ist und bleibt Arginin. Doch worin bestehen dann die Vorteile des AAKG? Letztlich will uns die Werbung einfach nur Wirkungen weismachen, die auch auf ein normales Argininprodukt übertragbar sind. Tatsächlich nachweisbar ist, dass die Bioverfügbarkeit des Arginins steigt und die bereits geschilderten Wirkungsmechanismen teilweise verstärkt werden durch die kombinierte Zufuhr von Arginin und Alpha-Ketoglutarat (eine Dicarbonsäure), die auch im Citratzyklus eine wichtige Rolle spielt. Für die praktische Anwendung kann jedoch gesagt werden, dass Personen, die mit dem kostengünstigeren puren Arginin bereits gute Erfolge erzielen, auch dabei bleiben können und sollten. Sportler, die keine der genannten und nachgewiesenen Effekte, etwa einen verbesserten Pump, verspüren, können der AAKG-Form eine Chance geben.

Hinweis

Eine Zufuhr von Arginin über Nahrungsergänzungsmittel kann tendenziell gefahrenlos empfohlen werden, sofern die maximale Zufuhrmenge von 2 x 3 g täglich nicht überschritten wird.

Lexikon | Molekülstruktur Arginin

Molekülstruktur Arginin

Beste Einnahmezeitpunkte:

  1. 30-45 Minuten vor dem Training
  2. Unmittelbar nach dem Training in Form eines Regenerationsdrinks

 

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