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Anforderungs-Ressourcen-Modell

Ausgehend von stresstheoretischen Modellen wie der Salutogenese entwickelte der Psychologe Peter Becker ein integratives Anforderungs-Ressourcen-Modell (auch: SAR-Modell), in welchem sowohl psychische als auch physische Dimensionen der Gesundheit berücksichtigt werden.

Nach Becker (1992) hängt der physische und psychische Gesundheitszustand davon ab, inwieweit es einer Person mit Hilfe der ihr zur Verfügung stehenden Ressourcen gelingt, bestimmte Anforderungen zu bewältigen.

Fällt die Erfolgsbilanz positiv aus, ist eher mit Wohlbefinden und Gesundheit, bei negativer Bilanz mit Missbefinden und Krankheit zu rechnen. Die zentralen Komponenten des Modells sind die externen und internen Anforderungen sowie die externen und internen Ressourcen (vgl. hierzu folgende Abbildung).

Lexikon | Anforderungs-Ressourcen-ModellDas Anforderungs-Ressourcen-Modell 

Externe und interne Anforderungen:

  • Unter den externen Anforderungen versteht Becker psychosoziale (z. B. hohe Arbeitsbelastung, zwischenmenschliche Konflikte, negatives Betriebsklima) sowie physische Anforderungen (z. B. Schichtarbeit, Lärm am Arbeitsplatz).
  • Mit den internen Anforderungen sind psychische (z. B. Ängste) und physische Anforderungen (z. B. Bluthochdruck) gemeint. Diese Anforderungen beeinflussen entweder direkt oder indirekt den Gesundheitszustand.

Externe und interne Ressourcen:

  • Die gesundheitsschützenden internen Ressourcen lassen sich in psychische (z. B. Persönlichkeitseigenschaften) und körperliche Ressourcen (z. B. ein hohes Maß an Ausdauerleistungsfähigkeit) gliedern.
  • Die externen Ressourcen sind nach physischen (z. B. Fitness) und psychosozialen Ressourcen (z. B. günstige familiäre Bedingungen, positives Betriebsklima, günstige materielle Bedingungen) zu unterscheiden.

Im Rahmen des SAR-Modells kann Gesundheitsförderung charakterisiert werden als Verbesserung der Voraussetzungen zur Bewältigung externer und interner Anforderungen mithilfe externer und interner Ressourcen. Eine derart verstandene Gesundheitsförderung ist eine multidisziplinäre Aufgabe.

Hinweis:

Betrachtet man zusammenfassend die Möglichkeiten des Salutogenese- und des Anforderungs-Ressourcen-Modells zur Gesundheitsförderung, so ergeben sich zwei Ansatzpunkte:

Beim Auftreten von Risikofaktoren bzw. Anforderungen gilt es, die Gesundheit zu erhalten. Das heißt, Gesundheitsförderung muss erstens versuchen, Risikofaktoren und Anforderungen zu reduzieren und auszuschalten sowie zweitens Schutzfaktoren bzw. Ressourcen bei den Menschen zu stärken.

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