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Alkohol im Sport

Der Stellenwert von Alkohol im Sport wird leider immer wieder fehlinterpretiert. Durch die Medien wird der Eindruck vermittelt, dass Alkohol und Sport untrennbar miteinander verbunden sind, es gibt kaum Sportveranstaltungen, in denen kein Hersteller alkoholischer Getränke als Sponsor oder Veranstalter auftritt. Die sportmedizinische Einschätzung weicht von diesem vermittelten Eindruck jedoch ab. Alkohol ist ein legales Genussmittel, das in die Dopingliste aufgenommen wurde, da es durch seine zentralnervöse Wirkung in einzelnen Sportarten leistungssteigernde Effekte haben kann (z. B. Sportschützen).

Für alle anderen Sportarten führt der Einfluss von Alkohol zu einer Verschlechterung der Leistungsfähigkeit. Zwar hat die akute Alkoholwirkung unter Laborbedingungen kaum Auswirkungen auf Kraft und Leistung für mittlere Ausdauerbelastungen, allerdings sind in Abhängigkeit von der konsumierten Alkoholmenge die Reaktionszeiten und koordinativen Fähigkeiten deutlich schlechter. Dies hat, unabhängig von Kraft und Ausdauer, einen gravierenden leistungslimitierenden Effekt.

Darüber hinaus steigt gerade in koordinativ anspruchsvollen Disziplinen die Verletzungsgefahr erheblich an. Langfristig betrachtet dürften auch die Stoffwechseleffekte von Alkohol eher negative Auswirkungen auf die Leistungssteigerung im Training haben. Alkohol hat eine diuretische (entwässernde) Wirkung und greift ungünstig in den Glukose- und Lipidstoffwechsel ein, also in Stoffwechselprozesse, die für die körperliche Regeneration von Bedeutung sind und damit die Geschwindigkeit des Trainingsfortschritts bestimmen. Der Energiegehalt von Alkohol ist mit ca. 7 kcal/g sehr hoch und führt schnell zu Übergewicht, außerdem handelt es sich um leere Kalorien, also Energie, die keine weiteren Vitamine, Mineralstoffe oder Spurenelemente in wesentlicher Konzentration enthält. Aus psychosozialem Blickwinkel betrachtet, ist es natürlich auch für einen Leistungssportler nicht immer einfach, vollkommen auf alkoholische Getränke zu verzichten.

Darüber hinaus gibt es ernährungsmedizinische Hinweise auf positive Effekte von Alkohol und seine Begleitsubstanzen hinsichtlich des Risikoprofils für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Trotzdem sollte aus sportmedizinischer Sicht der Alkohol in der Sporternährung keine Rolle spielen und als Genussmittel lediglich besonderen Momenten in einer Sportlerkarriere vorbehalten bleiben.

 

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